Das Rad soll eine wichtigere Rolle spielen

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Täglich werden die Stra?en des Gro?herzogtums von 1,66 Millionen Fahrzeugen befahren. 40 Prozent aller Fahrten sind kürzer als drei Kilometer.

Claude Wiseler, Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur stellte am Montag das neue Programm für nachhaltige Mobilität (MODU) vor. Ziel von MODU ist es der sogenannten „mobilté douce“ immer mehr Platz im Leben der Menschen einzuräumen. Unter „mobilité douce“ versteht man die schnelle Alternative zum Fahrzeug auf kurzen Strecken.

Vor ein paar Jahren wurden Radwege meistens angelegt, um den Tourismus zu fördern. Heute sei dies nicht mehr der Fall, so Wiseler. Die Fahrradwege werden so angelegt, dass sie an wichtigen Institutionen, wie zum Beispiel Bahnhöfen, Schulen oder Krankenhäuser vorbei führen, damit sie eine bessere Alternative zum Auto werden. Die öffentlichen Verkehrsmittel spielen eine ganz wichtige Rolle, um die MODU in das tägliche Leben der Menschen miteinzubauen. Die Menschen können so bequem mit dem Fahrrad zum nächsten Bahnhof und dann mit dem Zug oder Bus zu ihrem Arbeitsplatz.

Neues Gesetz

Damit dieses Zusammenspiel in Zukunft noch besser klappt wurde vergangenen Mittwoch ein neues Gesetz für die Fahrradwege sowie die Förderung der MODU gestimmt. Dieses Gesetz erlaubt es dem Staat flexibler in der Gestaltung der Fahrradwege zu werden. Durch die neue Flexibilität kann der Staat den Bau der Fahrradwege schneller vorantreiben. Die Bauarbeiten müssen nicht gestoppt werden, weil der Radweg durch ein Naturgebiet verläuft sondern kann einfach vorbei laufen.

Das nationale Netz der Fahrradwege muss ausgebaut werden. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Staat wird durch das neue Gesetz erleichtert. Um die Gemeinden zu motivieren ihr Netz der Radbahnen weiter auszubauen, übernimmt das Ministerium 30 Prozent der anfallenden Kosten. Die Fahrradwege müssen jedoch den Sicherheitsvorschriften entsprechen.

Die Radwege sollen in Zukunft an den Bahnhöfen, Sportzentren und Schulen vorbeiführen, ohne den Tourismus zu vernachlässigen. Damit sich die Menschen für die „mobilité douce“ entscheiden, wurde im Gesetzestext festgehalten, dass der Radweg nur 20 Prozent länger sein darf als die Stra?e. „Es geht uns bei diesen Neuerungen nicht um den Fahrradtourismus sondern um die Menschen, die das Fahrrad als schnelle Alternative zum Pkw nutzen wollen“, erklärte Wiseler.

Fünf neue Radwege geplant

In Zukunft werden fünf neue Radwege geplant, um das Netz zu vervollständigen. Der „Feelser Jangeli“ wird von Larochette bis zur Haltestelle Cruchten führen. Die „Attert-Wark“ wird von Niederfeulen über Grosbous nach Useldingen gehen. Von Niederfeulen wird man dann einen direkten Radweg zum Bahnhof nach Ettelbrück haben. Zu Zeit gibt es noch nicht genügend Radwege in die Hauptstadt. Aus diesen Gründen werden die „Moselle-Syre“ von Ehnen aus und der „Kiischtendall“ von Stadtbrediumus nach Sandweiler entstehen. Im „Réiserbann“ wird der Fahrradweg von Hesperingen nach Livange gehen und dann am Bahnhof in Berchem vorbeiführen. Die Gesamtlänge der geplanten Radwege beläuft sich auf rund 150 Kilometer. Wann die Bauarbeiten beginnen konnte noch nicht festgelegt werden.

Mit dem neuen Gesetz rücken Fahrradwege in die gleiche Kategorie wie Stra?en. Bauarbeiten dürfen nicht ohne die erforderliche Genehmigung in Angriff genommen werden.