/ Das Milliarden-Geschäft mit der Flucht
Schätzungen reichten von drei bis sechs Milliarden Euro, sagte Europol-Chef Rob Wainwright am Montag in Den Haag. Sollte der Migrantenandrang anhalten, könnten sich die Beträge im laufenden Jahr „verdoppeln oder verdreifachen“.
Von mehr als einer Million Migranten hätten im Jahr 2015 etwa 90 Prozent die Dienste von Schleusern in Anspruch genommen, sagte Wainwright. In den meisten dieser Fälle sei die Unterstützung „von kriminellen Gruppen“ geleistet worden. Seit Jahresbeginn seien bereits zehntausende weitere Migranten nach Europa gekommen.
Catania und Piräus
Für Europol sei der Kampf gegen die Schleuserbanden „eine der obersten Prioritäten“, sagte Wainwright. Eine spezielle Einsatzgruppe werde sich damit befassen und die Europol-Mitglieder bei Ermittlungen unterstützen. Europol lägen Angaben zu etwa 40.000 Verdächtigen aus mehr als hundert Ländern vor, unter anderem aus Syrien, dem Irak und der Türkei.
Die neue Einsatzgruppe solle sich vor allem auf die Hafenstädte Catania auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien und Piräus in Griechenland konzentrieren, die in der Krise eine Schlüsselstellung spielten, sagte Wainwright.
Seit Jahresbeginn erreichten laut der EU-Grenzschutzagentur Frontex bereits etwa 140.000 Menschen auf illegalen Wegen die EU.
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