/ Das Mammutprojekt

Gut 15 Jahre sind vergangen, seitdem erstmals mit dem Gedanken gespielt wurde, das Areal mit dem Flurnamen „Op Kummerhéicht“ zu bebauen. Nun macht die junge Bürgermeisterin der Südgemeinde, Christine Schweich (LSAP), Nägel mit Köpfen. Derzeit liegen die konkreten Pläne zur Begutachtung im Rathaus aus. Nicht weniger als 160 neue Wohneinheiten sollen hier entstehen.
Erfolgsstory „Wunnen am Park“
Ein weiteres Monnericher Wohnungsbauprojekt, das bereits zum größten Teil abgeschlossen ist, ist „Wunnen am Park“. „Hier sind 55 Wohnhäuser entstanden, die sehr schnell alle verkauft waren“, erzähltChristine Schweich. 49 Häuser wurden durch die „Société nationale des habitations à bon marché“ (SMHBM) erbaut und sechs weitere Bauplätze wurden so verkauft, dass Privatpersonen hier nach eigenen Plänen ihr Wohnhaus errichten konnten.
„Ein solches Projekt würden wir gerne noch einmal realisieren!“ Es stecke zwar viel Arbeit für die Gemeindedienste dahinter, da die Kommune als „Promoteur“ fungiere, doch es handele sich um ein Paradebeispiel, das durchaus auch von anderen Gemeinden kopiert werden könnte. Durch
die Rolle der Gemeinde als Bauträger war es möglich, bei den 49 SMHBM-Häusern den Grundstückspreis, der in Monnerich bei rund 80.000 Euro/Ar liegt, auf 35.000 Euro zu reduzieren. Dies bedeutete (indirekte) Zuschüsse von rund 100.000 Euro pro Wohnhaus. „Andere Gemeinden sollten dies auch tun, denn nur so hat die öffentliche Hand einen Einfluss auf die Baulandpreise“, rät die Bürgermeisterin.
Um das riesige Bauvorhaben – immerhin handelt es sich bei der zu erschließenden Zone um nicht weniger als zehn Hektar – zu realisieren, haben sich mehrere Unternehmer zu einer neuen s.à.r.l. namens Longchamp zusammengeschlossen.
„Vom Projekt wird bereits ewig gesprochen“, erinnert sich Christine Schweich, „längst vor meiner Zeit schon. Ich war etwa 16 Jahre alt, als ich das erste Mal davon hörte.“ Das war noch unter dem CSV-Bürgermeister Jean-Claude Schanen (1998 bis 2005).
Lange herrschte Stillstand
„Doch geschehen war in dieser Zeit nichts. Überhaupt herrschte in Sachen Wohnungsbau unter CSV-Führung Stillstand“, bedauert Schweich. Erst unter ihrem Vorgänger, dem heutigen Innenminister Dan Kersch (LSAP), sei das Projekt wieder zur Sprache gebracht worden. „Es besteht eine sehr hohe Nachfrage nach Wohnraum in Monnerich (siehe auch „Erfolgsstory ‚Wunnen am Park’“). Christine Schweich trieb das Vorhaben energisch voran, so dass es nun auf den Instanzenweg geschickt werden konnte.
Derzeit liegen die provisorischen Pläne, die auch den Bau einer Kindertagesstätte vorsehen, im Rathaus aus und dem Innen- und dem Umweltministerium vor. Diese müssen sie noch ratifizieren, bevor sie dann im September vom Gemeinderat zu Abstimmung gebracht werden könne. Anschließend muss der Beschluss des Gemeinderates, sofern er positiv ist, nochmals dem Innenministerium zur Genehmigung vorgelegt werden. „Ich gehe davon aus, dass wir im Frühjahr 2018 mit den ersten Infrastrukturarbeiten beginnen können.“
Ein Problem stelle sich jedoch noch, so die Bürgermeisterin: „Das sind die Kompensationsmaßnahmen, mit denen sich die Bauträger befassen müssen.“
Das Mammut-Bauvorhaben inmitten dieser bis dahin vor allem durch die Natur dominierten Landschaft erfordere solche Maßnahmen, doch dies sei eine Angelegenheit, in der sich Umweltministerium und Projektträger einigen müssten. Die Gemeinde habe darauf keinerlei Einfluss. „Hier muss die Regierung Farbe bekennen: Wenn wir Wohnraum schaffen wollen, dann müssen wir Kompromisse eingehen.“ Die von dem Architektenbüro E-cone ausgearbeiteten Pläne sehen übrigens eine Versieglung vor, die so gering wie nur möglich sein wird. „Außerdem sind Grünzonen wie Parkanlagen und ein Spielplatz vorgesehen“, erklärt Schweich.
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