/ Das griechische Sparpaket im Überblick
Mit drastischen Sparmaßnahmen versucht die Regierung in Athen eine Staatspleite abzuwenden und sich neue Finanzhilfen aus Brüssel zu sichern.
Renten und Löhne werden drastisch gekürzt, das Rentenalter wird angehoben und Staatsbedienstete sollen entlassen werden. Das Paket ist eine der Voraussetzungen für die Zahlung weiterer Hilfen an das pleitebedrohte Land. Die wichtigsten Maßnahmen im Einzelnen:
Renten
– Die Rentner müssen mit Kürzungen um fast 4,8 Milliarden Euro rechnen. Alle Renten von 1000 Euro aufwärts werden um 5 bis 15 Prozent gesenkt. Das Weihnachtsgeld für Rentner wird abgeschafft; es war bereits von einer Monatsrente auf 400 Euro gekürzt worden. Die Gewerkschaften rechneten aus, dass damit die Rentner im Durchschnitt 2000 Euro im Jahr verlieren werden.
– Das Rentenalter wird für alle von 65 Jahre auf 67 Jahre angehoben.
Abfindung bei Jobverlust
– Die Abfindungen für entlassene Arbeitnehmer werden drastisch gesenkt. Arbeitgeber dürfen Verträge mit jedem einzelnen Arbeitnehmer schließen. Damit werden praktisch Tarifverhandlungen umgangen.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld
– Auch den Staatsbediensteten werden die von Weihnachts- und Urlaubsgeld verbliebenen 400 Euro gestrichen. Viele Löhne und Gehälter sollen um 6 bis 20 Prozent verringert werden. Bis Ende 2012 sollen 2000 Staatsbedienstete in die Frühpensionierung gehen oder entlassen werden. Bis zum Erreichen des Rentenalters erhalten sie dann 60 Prozent ihres letzten Gehalts.
– Einige Beispiele für griechische Gehälter: Der Generalstabschef verdient noch 1873 Euro netto pro Monat, der Chef des höchsten Gerichtshofes fällt von 4134 auf 3023 Euro, ein Botschafter von 2234 auf 1899 Euro netto. Dabei sind die Preise in den Supermärkten ähnlich hoch wie bespielsweise in Deutschland, die Mieten dagegen etwa halb so hoch. Viele Griechen können sich aber auch niedrige Mieten nicht mehr leisten.
Gesundheitswesen
– Im Gesundheitswesen sollen 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. Unter anderem sollen sich die Versicherten mit höheren Eigenbeiträgen beim Kauf von Medikamenten beteiligen. Zahlreiche Krankenhäuser sollen dicht machen. Andere sollen sich zusammenschließen.
Gehälterkürzungen
– Die Gehälter der Angestellten öffentlich-rechtlicher Betriebe wie beispielsweise der Elektrizitätsgesellschaft DEI sollen denen der Staatsbediensteten angeglichen werden. Dies bedeutet für die Betroffenen nach Berechnungen der Gewerkschaften bis zu 30 Prozent weniger Geld.
Kindergeld gestrichen
– Familien, die mehr als 18 000 Euro im Jahr verdienen, haben keinen Anspruch mehr auf Kindergeld.
Weitere Details des Sparprogramms sollen mit Gesetzen geregelt werden, die in den kommenden Monaten gebilligt werden sollen.
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