Die Werbung macht den Reibach
Facebook hat 2011 einen Umsatz von umgerechnet rund 2,8 Milliarden Euro generiert. 85 Prozent stammen aus Anzeigen, die auf der Seite aufgeschaltet werden. Einen weiteren grossen Batzen steuert die eigene Währung bei, mit der sich Nutzer etwa Vorteile in Online-Games erkaufen können. An Gewinn blieben rund 750 Millionen übrig. Der Firmenwert wird auf 75 Milliarden Euro geschätzt. (AP/Joerg Koch)
Programmierer-Bonzen
Viele Facebook-Mitarbeiter, insbesondere Programmierer, besitzen stattliche Anteile an Facebook. Die Aktien dürften nach dem Börsengang eine Stange Geld wert sein. Facebook befürchtet daher, dass es schwierig sein könnte, "die Mitarbeitenden zu halten und weiter zu motivieren". Facebook sorgt sich nicht zu unrecht: Auch beim Google-Börsengang setzten sich etliche Mitarbeitende in den Ruhestand ab. (AP/Paul Sakuma)
Volle Kriegskasse
Facebook besitzt gute drei Milliarden Euro an flüssigen Geldern, die jederzeit für Investitionen oder Übernahmen eingesetzt werden können. Im Vergleich zu Apple ist das allerdings wenig: Der iPhone-Produzent sitzt auf einer Kriegskasse von rund 75 Milliarden Euro! (AP/Marcio Jose Sanchez)
Zuckerberg fliegt privat
Der Chef von Facebook, Mark Zuckerberg, fliegt ausschließlich mit Privatjets. Dabei nimmt er auch gerne Freunde und Familienmitglieder mit. Der Spaß kostete Facebook im vergangenen Jahr umgerechnet rund 530.000 Euro. Das ist in etwa so viel wie Zuckerbergs Grundgehalt. Grund für die Extrawurst: Der Chef sei wegen seiner Prominenz sonst in Gefahr. (AP/Barbara Gindl)
Der Chef verdient bald nur noch einen Dollar
Ab 2013 verdient Zuckerberg nur noch einen Dollar pro Jahr. Das war auch bei Steve Jobs üblich. Und Google gibt seinen Chefs ebenfalls nicht mehr. Das wird Zuckerberg aber kaum beeindrucken: Sein Aktienpaket (er besitzt 28 Prozent) dürfte nach dem Börsengang sagenhafte 20 Milliarden Euro wert sein, schätzen Analysten. (AP/Fredrik von Erichsen)
Freunde vertrauen Zuckerberg
Etliche Investoren haben ihre Aktien-Stimmrechte an Zuckerberg übertragen, darunter Napster-Gründer Sean Parker, Facebook-Mitbegründer Dustin Moskovitz oder Silicon-Valley-Financier Peter Thiel. Zuckerberg hält derzeit 57 der Stimmrechte und hat damit die volle Entscheidungsmacht. (AP/Paul Sakuma)
Die Macht bleibt bei Mark
Auch nach dem Börsengang wird Zuckerberg den Konzern kontrollieren: Er erhält Aktien der Klasse B, die zehn Stimmen wert sind. Anleger bekommen mit Klasse-A-Aktien dagegen nur je eine Stimme. (AP/Paul Sakuma)
Milliarden "Likes"
438 Millionen Menschen nutzen Facebook pro Tag. Die Zahl der "Gefällt mir" Klicks und Kommentare beträgt 2,7 Milliarden. (AP/Paul Sakuma)
Furcht vor Medien und Politikern
Facebook vermerkt im Risikobericht des Börsenprospekts, dass Medien große Macht über den Konzern haben: Risiko Nummer eins fürs Facebook-Business sei eine "unvorteilhafte Medienberichterstattung". Zudem fürchtet Facebook die Politik: "Gesetzgebern und Regulierern liegen Vorschläge vor, die unserem Geschäft ernsthaften Schaden zufügen könnten." In Washington, wo der US-Staat über Datenschutz und Regulierung befindet, leistet sich Facebook daher teure Lobbyisten: Die Ausgaben für ihre Arbeit beliefen sich 2011 auf rund 1,1 Millionen Euro. (AP/Jacquelyn Martin)
Wichtige Sheryl
Die Nummer zwei bei Facebook, Sheryl Sandberg, ist offenbar extrem wichtig für den Konzern: Das soziale Netzwerk bewertet die Möglichkeit, dass sie zu einem anderen Unternehmen abspringt, als großes Risiko. Vorstandsfrau Sandberg verdiente 2011 fast 25 Millionen Euro. (AP/Jean-christophe Bott)
Zynga sorgt für Zaster
Die Online-Spiele der Firma Zynga (Farmville, Cityville, Zynga Poker etc. sind eine wahre Goldgrube für Facebook: Die Einnahmen machen mittlerweile rund 12 Prozent des Umsatzes bei Facebook aus - also gut 330 Millionen Euro. Und Zynga ist bei weitem nicht das einzige Game-Unternehmen, das auf Facebook präsent ist. (AP/Marc Mueller)
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Nach Informationen des „Wall Street Journal“ strebt das soziale Netzwerk eine Bewertung von 85 bis 95 Milliarden Dollar an; die „New York Times“ schrieb von „knapp 80 Milliarden Dollar oder mehr“. Die Zeitungen beriefen sich am Donnerstag auf mit der Sache vertraute Personen. Facebook selbst schwieg.
Facebook wäre auf jeden Fall das wertvollste Internetunternehmen, das jemals an die Börse gegangen ist. Der Suchmaschinen-Primus Google kam bei seinem Börsendebüt im Jahr 2004 auf eine Bewertung von 23 Milliarden Dollar – und ist heute rund 200 Milliarden Dollar schwer. Facebook würde aktuell aber zum Beispiel den weltgrößten Computerhersteller Hewlett-Packard (48 Milliarden Dollar) oder auch den weltgrößten Autobauer General Motors (35 Milliarden Dollar) vom Wert her locker übertreffen.
Auf „Roadshow“
Den Angaben der Zeitungen zufolge soll die einzelne Aktie zwischen 25 und 35 Dollar kosten. Nach US-Börsenschluss wurde eine offizielle Bestätigung erwartet. Dann, so schrieben die Blätter, wolle Facebook seinen Börsenprospekt noch einmal aktualisieren. Das „Wall Street Journal“ hatte vor einigen Tagen bereits den 18. Mai als wahrscheinlichen Termin für den Börsengang genannt.
Allerdings kann sich an den Einzelheiten noch einiges ändern. Zuerst einmal geht das Management um Gründer Mark Zuckerberg auf die sogenannte „Roadshow“, um Investoren die Aktien schmackhaft zu machen. Danach steht auch fest, wie gefragt die Anteilsscheine wirklich sind, und Facebook kann einen endgültigen Ausgabekurs festlegen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist alles möglich – auch dass das Unternehmen den Börsengang in letzter Minute abbläst.
Ein Börsenstar
Die Aktienplatzierung wird mit großer Spannung erwartet. Nach bisherigen Informationen will Facebook in einem ersten Schritt rund 5 Milliarden Dollar einnehmen. Zum Vergleich: Google kam auf Einnahmen von 1,7 Milliarden Dollar. Facebook hatte das langwierige Prozedere eines Börsengang Anfang Februar offiziell begonnen.
Das weltgrößte Online-Netzwerk mit rund 900 Millionen Nutzern gilt als künftiger Börsenstar. Zwischenzeitlich war sogar über einen Gesamtwert von mehr als 100 Milliarden Dollar spekuliert worden. Zuletzt zeichnete sich allerdings eine Verlangsamung des Wachstumstempos ab.