Dänemark Klimaschutz – Weltmeister

Dänemark Klimaschutz – Weltmeister

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Welches Land rettet das Klima? Keines sagen die Experten, die den Klimaschutz-Index aufstellen und lassen die ersten drei Plätze leer. Luxemburg verbessert sich weiter auf Rang 26.

Der Klimaschutz-Index ist ein Instrument, das mehr Transparenz in die internationale Klimapolitik bringen soll. Der Klimaschutz-Index wurde erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht. Germanwatch hatte zusammen mit dem Climate Action Network (CAN Europe) für die Bewertung 2013 58 Länder untersucht, die für 90 Prozent der weltweiten, energiebedingten Kohlendioxidemissionen verantwortlich sind. Sie berücksichtigten Daten bis zum Jahr 2010. Im Bereich Politik wurden dagegen auch jüngste Entwicklungen einbezogen.

Für die Rangliste bewerten die Experten die Höhe der Emissionen, den Emissionstrend, den Anteil erneuerbarer Energien und die Klimapolitik. Die Bewertungen basieren vor allem auf objektiven Kriterien. Analysiert werden neben den Emissionswerten auch die Emissionstrends nach Sektoren (Energie, Transport, Gebäude, Industrie). 20 Prozent der Analyse beruhen aber auch auf den Einschätzungen von über 200 befragten Experten zur nationalen und internationalen Klimapolitik ihrer jeweiligen Länder. Seit 2008 wurde die Berechnungsmethode des Indexes geändert.

Mehr Klimaschutz durch die Krise

Die Studie zeigt: Wirtschaftskrisen sind ein Glücksfall für die Umwelt. Das alleine reicht aber nicht. Im Klimaschutz-Index 2013 schneidet Europa beim Klimaschutz weltweit am besten ab. Gründe dafür sind die Wirtschaftskrise und eine vergleichsweise gute Klimapolitik. Das geht aus dem neuesten Klimaschutz-Index hervor, den die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Montag am Rande der UN-Klimakonferenz in Doha vorstellte.

Spitzennoten verteilte Germanwatch in diesem Jahr aber nicht. Die Plätze eins bis drei blieben wieder frei, da keines der 58 untersuchten Industrie- und Schwellenländer nach Ansicht der Autoren genug tut, um den Klimawandel zu bremsen. Bestplatziertes Land ist Dänemark. Deutschland fiel in der Bewertung um zwei Plätze auf Rang acht.

„Solange die EU blockiert ist und sich nicht darauf einigen kann, die Emissionen bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren, werden sich die Länder der EU nicht mehr lange auf den vorderen Plätzen halten können“, warnte Wendel Trio vom Climate Action Network Europe.

Luxemburg klettert weiter

Die Experten lobten in Dänemark den Trend zu immer weniger CO2-Emissionen sowie die Klimagesetzgebung. Schweden folgt auf Rang fünf. Luxemburg ist in dem Ranking auf Platz 26., macht aber seit ein paar Jahren Boden gut. 2012 war das Großherzogtum noch 31. Das Jahr davor sogar nur 51. 2010 klassierte sich Luxemburg auf dem 56., 2009 auf dem 57. Platz.

„Für eine Überraschung sorgte in diesem Jahr der sechste Platz von Portugal“, heißt es im Bericht. Bedingt durch die schwere Wirtschaftskrise seien dort – wie auch in Spanien, Italien, Irland und Griechenland – die Emissionen deutlich zurückgegangen. Anders als die übrigen Euro-Krisenländer habe Portugal aber seine positive Klimapolitik fortgeführt. Die Wirtschaftskrise sei nur ein „kurzfristiger Faktor“ auf dem sich kein Land ausruhen dürfe. Deutschland wird 8. verliert an Boden, ebenso wie Belgien (Platz 13.) und die Niederlande (Platz 42.). Frankreich bleibt indes auf dem 15. Rang.

„Lichtblicke“ USA und China

China (54) und die USA (43) hätten in den vergangenen Jahren massiv investiert, heißt es vonseiten der Experten. Das werteten die Autoren im Falle Chinas als einen „Lichtblick“, da sich das Emissionsniveau dort immer weiter verschlechterte. Die USA hätten – ausgehend von einem sehr hohen Emissionsniveau – ihren CO2-Ausstoß deutlich senken können. Grund dafür seien aber vor allem wirtschaftliche Einbrüche gewesen. Kanada schnitt beim Klimaschutz als schlechtester der Industriestaaten ab.

Schlusslichter sind erneut Saudi-Arabien, Iran und Kasachstan. Sie sind abhängig von ihren Öl- und Gasexporten. „Einen Funken Hoffnung verbreitet Saudi-Arabiens Ankündigung, eine Investitionsstrategie in erneuerbare Energien vorzulegen“, heißt es in der Studie. Katar wurde nicht bewertet. Bei den Emissionen aber schneide der Gastgeber der Klimakonferenz noch schlechter als Saudi-Arabien ab.