Dienstag2. Dezember 2025

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Cyberfiction gewinnt den Preis

Cyberfiction gewinnt den Preis
(Paul Klensch [email protected])

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Der von Radio 100,7 zum zweiten Mal ausgelobte Preis im Bereich Hörspiel ist vergeben. Er geht an Charles Meder für sein Werk „CyberTrappEd“.

„CyberTrappEd“ ist eine Fiktion, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Das Werk befasst sich mit der Macht der
sozialen Netzwerke und ihrem Einfluss auf Karriere und Sozialleben.

Jury
Für die Zweitausgabe des Preises bestand die Jury aus Anette Kührmeyer, Leiterin Künstlerisches Wort/Hörspiel, SR 2 KulturRadio, David Raison, Fachmann für online Medien, Herrn Rudi Schroeder, BRF-Chefredakteur, Anne Simon, Regisseurin und Sebastian Thiltges, Postdoktorand an der Universität des Saarlandes und Leiter
des Projektes Ecolitlux.

Lina, ein 17-jähriges Mädchen, wird von ihren Eltern vernachlässigt. Wie besessen verfolgt sie das Leben ihrer Familie und Freunde auf Facebook und Co. Opfer ihrer Aufmerksamkeit wird auch Herr Meyer, ihr Mathematiklehrer, mit dem sie unter dem Deckmantel einer falschen Identität chattet. Dieses Spiel der trügerischen Verführung bleibt nicht ohne Folgen …

Preisgekrönte Stoff enthält beunruhigende Fragen

„CyberTrappEd“ stellt unter anderem die beunruhigende Frage, wer sich hinter Avataren und Pseudonymen versteckt, und zu welchem Preis wir unsere Privatsphäre online preisgeben.

Der Luxemburger Charles Meder, Jahrgang 1966, hat Germanistik und Geschichte an der Universität Freiburg studiert. Er ist Deutschlehrer am Athénée de Luxembourg, und schreibt Prosa und Drama. Sein Buch „Aname“ ist vor kurzem im Verlag op der Lay erschienen. Der Autor untersucht in diesem Werk – wie auch in „CyberTrappEd“ – die enge Verbindung zwischen den Menschen, der Kommunikation und ihrer Identität, und das subtile Zusammenspiel von Wahrheit und Lüge.

Die Begründung der Jury

„Charles Meder hat die Jury mit seinem messerscharf-präzisen, unverblümten Stil beeindruckt, und dem cleveren Einsatz von Cyberslang. Das Erzähltempo ist dynamisch, verspielt und überraschend. Dem Autor ist es gelungen, über die Spitze des Eisbergs hinaus die Tiefgründigkeit der Isolation und Kommunikationslosigkeit zu offenbaren. Er beschreibt die Fähigkeit und die Leichtigkeit, mit der Jugendliche sich die Technologie und die sozialen Netzwerke aneignen, und bewusst ihr Potenzial ausnutzen, manchmal auf Kosten ihrer Mitmenschen. Der Autor enthüllt die Ursachen und Gründe dieses
Verhaltens, ohne jemals in die Falle des Voyeurismus zu geraten. Im Gegenteil, am Ende ist es der Leser oder Zuhörer,
der sich von seinem eigenen Voyeurismus entlarvt fühlt.“

Der Radio 100,7 Hörspielpreis ist mit 3.500 Euro dotiert. Das prämierte Werk wird für eine Radioausstrahlung
produziert. Zehn Autoren nahmen an der zweiten Ausgabe des Hörspielwettbewerbs teil, die unter dem Zeichen „Soziale Medien
und ihr Impakt auf Zeit und Kultur“ stand. Der Wettbewerb wandte sich an Autoren aus Luxemburg und der Großregion,
die ihre Manuskripte in Luxemburgisch, Deutsch, Englisch oder Französisch einreichen konnten.