Cyberattacke sollte „Weckruf“ sein

Cyberattacke sollte „Weckruf“ sein
(yui mok)

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Der Software-Konzern Microsoft hat nach der Cyberattacke auf mehr als 200.000 Computer den Einsatz von Schadprogrammen durch Regierungen kritisiert.

Dieser Angriff sei ein „Weckruf“, schrieb Microsoft-Manager Brad Smith in einem Blog-Eintrag. Er warf dem US-Geheimdienst NSA vor, eine Sicherheitslücke im Betriebssystem Windows für seine eigenen Zwecke genutzt zu haben. Nachdem die NSA selbst Opfer eines Hackerangriffs geworden war, gelangten die Informationen in die Hände Krimineller, die dann den großangelegten Cyberangriff starteten.

Auf konventionelle Waffen übertragen sei der Schaden mit dem Diebstahl einiger Tomahawk-Raketen aus dem Arsenal der US-Armee vergleichbar, schrieb Smith. Er forderte die Regierungen auf, ihre Erkenntnisse über Sicherheitslücken künftig mit den Softwareunternehmen zu teilen. Die weltweite Cyberattacke hatte in Tausenden Behörden, Unternehmen und bei Einzelpersonen erhebliche Schäden angerichtet.

„Beispiellos“

Die erpresserische Schadsoftware legte seit Freitagabend in Großbritannien zahlreiche Kliniken lahm, betroffen waren auch die Deutsche Bahn, der Automobilkonzern Renault, der Telefon-Riese Telefónica und das russische Innenministerium sowie weitere Großunternehmen.

Die europäische Polizeibehörde Europol sprach von einer „beispiellosen“ Cyberattacke. Rund 200.000 Computer in 150 Ländern wurden Opfer der erpresserischen Schadsoftware unter dem Namen WannaCry. Die Angreifer verschlüsselten Computerdaten und verlangten ein Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben.