Computer in Luxemburg infiziert

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Eine Schadsoftware namens „Zeroaccess“ soll in Luxemburg Server und über hundert Computer infiziert haben. Nun half die Luxemburger Kriminalpolizei in einer transatlantischen Operation das Botnetz zu zerschlagen.

Das Europäische Zentrum für Cyberkriminalität Europol (EC3) hat zusammen mit dem Software-Konzern Microsoft einem Ring von Online-Kriminellen einen Schlag versetzt. Am Freitagmorgen wurde ein Botnetz – eine Schadsoftware mit dem Namen „Zeroaccess“ – zerschlagen. Fahnder aus Luxemburg, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Lettland arbeiteten eng zusammen.

In Luxemburg sollen mehr als hundert IP-Adressen infiziert worden sein. Daneben beschlagnahmte die Luxemburger Kriminalpolizei „Abteilung Neue Technologien“ mehrere Server in Luxemburg. Die Nutzer sollen nach und nach – je nach Voranschreiten der Ermittlungen – von der Kriminalpolizei benachrichtigt werden.

Zwei Millionen Computer

Zeroaccess hat sich weltweit in mehr als zwei Millionen Computer eingenistet und hat es auf Daten aus Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing abgesehen. Der Schaden für Privatleute und Werbe-Firmen liege bei 2,7 Millionen Dollar pro Monat.

Botnetze bestehen aus einer Vielzahl von vernetzten Computern, die mit Schadsoftware infiziert sind. Die einzelnen Rechner in einem Botnet gehören meist ahnungslosen PC-Besitzern, die nicht wissen, dass die mit einem Computer-Virus oder Trojaner infizierten Maschinen von außen fremdgesteuert werden. In solchen Fällen sollen die Kriminellen beispielsweise auch die Tastaturanschläge der Nutzer aufgezeichnet haben, um etwa in deren Bankkonten einzudringen.

Microsoft hat sich dem Kampf gegen Botnetze verschrieben. Diese gekaperten Computern werden immer wieder auch dazu benutzt, Webseiten durch ein Datenbombardement („Denial-of-Service-Attacke“) lahmzulegen. Windows-PCs gelten als besonders gefährdet für die verwendete Schadsoftware, auch weil sie weit verbreiteter sind als etwa Mac- oder Linux-Computer. Das macht sie für Kriminelle attraktiv. Zudem versäumen es viele Nutzer, Sicherheitslücken zu stopfen oder auf ihrem Rechner eine wirkungsvolle Schutzsoftware einzusetzen.