Clinton führt „Schatten-Kampagne“

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Die Spekulationen um eine mögliche Kandidatur der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton bei der Präsidentschaftswahl 2016 halten an. Clinton soll eine "Schattenkampagne" führen.

Das Online-Magazin „Politico“ berichtete am Montag, dass ein Wahlkampfteam für die ehemalige First Lady bereits eine „Schattenkampagne“ führe. Im vergangenen Sommer habe Clinton in ihrem Haus in der Hauptstadt Washington mit Beratern ihre Chancen bei dem Urnengang in knapp drei Jahren durchgespielt.

Die Entscheidung, ob die 66-jährige Politikerin nach ihrer Niederlage im Vorwahlkampf 2008 der Demokraten erneut antritt, steht den Angaben zufolge noch nicht bevor. Allerdings würden mehr als ein Dutzend Mitarbeiter, Freunde und Mitstreiter Clintons hinter den Kulissen die Grundlagen dafür legen, dass sie im Fall einer Kandidatur durchstarten könnte.

Laut „Politico“ setzen sich auch mehrere politische Interessengruppen für eine Clinton-Kandidatur ein, darunter eine Organisation mit dem Namen „Bereit für Hillary“. Diese sogenannten Super-PACs, die Spendengelder in unbegrenzter Höhe annehmen dürfen, stehen allerdings nicht unter der Kontrolle der Ex-Außenministerin.

Favoritin

Hillary Clinton lebte bereits von Anfang 1993 bis Anfang 2001 im Weißen Haus, während der Präsidentschaft ihres Ehemanns Bill. Kurz vor dem Ende ihrer Zeit als First Lady wurde sie im November 2000 für den Bundesstaat New York in den Senat gewählt. Clinton galt lange als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten 2008, unterlag aber nach einer erbitterten parteiinternen Auseinandersetzung dem derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama. Nach seinem Wahlsieg holte Obama seine einstige Widersacherin dann als Außenministerin in sein Kabinett.

Für ihre Arbeit als Chefdiplomatin erntete Clinton viel Lob und Respekt, ihre Beliebtheit kletterte in Umfragen auf Rekordwerte. Als die Politikerin den Posten nach vier Jahren nach Obamas Wiederwahl niederlegte, erklärte sie, eine Auszeit von der Politik nehmen zu wollen. Die Tür für eine Präsidentschaftskandidatur hielt sie sich aber offen. „Ich kann keine Voraussage machen, was morgen oder nächstes Jahr passiert“, sagte die scheidende Außenministerin im Januar 2013 in einem Interview.

Obama darf bei der nächsten Präsidentschaftswahl nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Der Kampf um seine Nachfolge dürfte bei Demokraten und Republikanern nach den Kongresswahlen im November dieses Jahres an Fahrt aufnehmen.