Zu sieben Jahren Haft ist in Paris ein bosnischer Bandenchef verurteilt worden, der meist minderjährige Mädchen zu Diebstählen in der U-Bahn der französischen Hauptstadt zwang. Gegen weitere rund 20 Mitglieder des sogenannten Hamidovic-Clans verhängte das Gericht am Mittwoch Haftstrafen zwischen einem und fünf Jahren. Die Urteile blieben deutlich unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Diese hatte unter anderem gegen den 60-jährigen Bandenchef Féhim Hamidovic eine Hafstrafe von 15 Jahren gefordert.
Die Ermittlungen hatten ein durchorganisiertes Bandennetz aufgedeckt. Der Hamidovic-Clan bildete junge Mädchen zunächst zum Stehlen aus, die Mädchen mussten dann täglich 300 Euro erbeuten. Gelang ihnen das nicht, drohten ihnen Schläge, oder sie wurden mit brennenden Zigaretten traktiert. Hauptziel der Bande waren asiatische Touristen in Paris, da diese häufig für Einkäufe viel Bargeld mit sich führen.
Zeitweise gingen laut der Polizei drei Viertel aller Diebstähle in der Pariser Metro auf das Konto des Hamidovic-Clans. Allein im Jahr 2009 soll die Bande 1,3 Millionen Euro erbeutet haben.
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