/ CFL soll Fernverkehr nach Köln fahren
Der Trierer Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster fühlt sich von der Berliner Politik verschaukelt. Er regt sich seit langem darüber auf, dass Trier den Titel der am schlechtesten angebundenen Stadt an den Fernverkehr in Deutschland mit sich herumschleppt. Kaster hat nun weiteren Grund, sich aufzuregen. Die private lokale Internetseite „16vor“ hat einen Brief aus dem Berliner Verkehrsministerium veröffentlicht, in dem Erstaunliches steht.
Luxemburg könne ja die Fernverkehrsanbindung an das deutsche Netz mit seiner Staatsbahn übernehmen und die die CFL die Strecke Luxemburg-Köln befahren lassen, heißt der Vorschlag. Und weiter zitiert „16vor“ aus dem Brief: „Dies (die attraktive Anbindung) muss aber nicht zwangsläufig durch die DB AG erfolgen . . . Ebenso könnte die CFL beispielsweise Fernverkehrsverbindungen zwischen Luxemburg und Köln anbieten und damit attraktive Anschlüsse an die meisten deutschen Großstädte und Regionen eröffnen.“ Im Klartext: Wenn Luxemburg und Trier gut an Deutschland angebunden sein wollen, dann sollen die Luxemburger das selber machen.
Das ist eine durchgehende Haltung der deutschen Verkehrspolitik. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte Luxemburg bereits Triebwagen gekauft, um den Shuttle-Verkehr zwischen Trier und Luxemburg aufrecht zu erhalten. Jetzt bezahlt Luxemburg fast die Hälfte des Ausbaus der Strecke zwischen Igel und Wasserbillig. Und: Luxemburg füllt erneut die Lücken im Eisenbahnverkehr zwischen Luxemburg und Trier. Und nun bietet die Deutsche Bundesregierung großzügig an, dass Luxemburg mit der CFL eine Anbindung nach Köln selber gestalten könne. Deutschland löst seine Eisenbahnprobleme im deutschen Südwesten auf dem Rücken Luxemburgs.
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