Cameron räumt jetzt Zweifel ein

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(AFP)

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Tagelang drängte der britische Premier David Cameron auf ein rasches Militärisches Eingreifen – vor dem Parlament gestand er jetzt einen Hauch von Unsicherheit ein.

Der englische Premierminister David Cameron sagte vor dem Parlament, dass es immer noch einen Hauch von Unsicherheit darüber gebe, ob tatsächlich die Regierung von Präsident Baschar al-Assad hinter dem tödlichen Chemiewaffenangriff von vergangener Woche stecke. Ähnliche Einschätzungen waren auch aus US-Geheimdienstkreisen zu hören. Sowohl Briten als auch die USA gingen aber mit „grosser Wahrscheinlichkeit“ davon aus, dass das Regime dafür verantwortlich war.

Cameron betonte, dass Grossbritannien nicht handeln würde, wenn es im UN-Sicherheitsrat eine Mehrheit dagegen geben würde. „Ich glaube, es wäre undenkbar voranzuschreiten, wenn es eine überwältigende Opposition im Sicherheitsrat gibt“, sagte er, ohne ins Detail zu gehen. Russland und China sind bekanntermassen gegen einen Militärschlag und Moskau berief noch für Donnerstag ein Sondertreffen der fünf Vetomächte ein. Dieses ist noch immer im Gange.

„Starkes Signal“

Offizielle britische Rechtsberater haben erklärt, dass die Regierung Cameron auch ohne UN-Mandat in Syrien angreifen könne, ohne internationales Recht zu verletzen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bat die Weltgemeinschaft am Donnerstag, den Abschluss der UN-Chemiewaffeninspektion in Damaskus am Samstag abzuwarten. Auch US-Präsident Barack Obama betonte, er habe noch nicht über einen Militäreinsatz gegen die Regierung von Baschar al-Assad entschieden. Doch zeigte sich Obama gewiss, dass Assad für den Chemiewaffenangriff mit Hunderten Toten vor einer Woche verantwortlich sei.

Ein möglicher US-Vergeltungsschlag würde „ein starkes Signal“ aussenden, sagte Obama in einem Fernsehinterview. Frankreich erklärte, seine Streitkräfte seien für eine Intervention bereit. Assad gab sich ob der Drohgebärden des Westens unbeeindruckt. Sein Land werde sich „gegen jegliche Aggression“ verteidigen, sagte er laut der amtlichen Nachrichtenagentur Sana.