Cameron fordert von Juncker „faire Lösung“

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(Reuters)

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Der britische Premierminister David Cameron will sich einer Zusammenarbeit mit dem designierten EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker nicht verschließen.

Er hoffe, mit Juncker eine „faire Lösung“ für Großbritannien zu erreichen, schrieb Cameron in einem Gastbeitrag für den „Daily Telegraph“ (Montagausgabe). Der ehemalige luxemburgische Regierungschef, gegen dessen Nominierung als EU-Kommissionschef Cameron bis zuletzt Widerstand geleistet hatte, habe in Aussicht gestellt, auf die Bedenken Londons einzugehen. „Wenn wird uns darauf einigen können, dass wir – jeder nach seinem Rhythmus – nicht die gleichen Ziele verfolgen, dann ist eine Zusammenarbeit möglich“, erklärte der britische Premier.

Er stelle sich nicht gegen eine stärkere Integration innerhalb der Eurozone. Sein Land wolle aber kein Teil dieser Entwicklung sein, betonte Cameron. Er kündigte an, gegenüber der EU weiter für die Interessen Großbritanniens einzutreten.

Details folgen

Juncker war am Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel gegen den Widerstand Londons als EU-Kommissionschef nominiert worden. Der 59-Jährige muss nun noch die Zustimmung des Europaparlaments erhalten, was jedoch als sicher gilt. Cameron hatte erklärt, Juncker sei „die falsche Person“ für den Posten und werde Europa nicht voranbringen.

Am Montagnachmittag will sich Cameron im britischen Parlament zum Ausgang des EU-Gipfels äußern. Der Premierminister steht innenpolitisch unter massivem Druck von EU-Gegnern. Er hat seinen Landsleuten versprochen, bei einem Wahlsieg seiner konservativen Tories im kommenden Jahr 2017 ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU abzuhalten. Bis dahin will Cameron die Stellung des Königreichs in der EU von Grund auf neu verhandeln.

„Unverzichtbar“

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble nannte einen EU-Austritt Großbritanniens „unvorstellbar„. Das Land sei „historisch, politisch, demokratisch und kulturell absolut unverzichtbar für Europa“, sagte Schäuble der „Financial Times“ (Montagsausgabe).