Bus kippt um – was nun?

Bus kippt um – was nun?
(Ifinzi)

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Am Freitag wurde in Berg bei Betzdorf der Ernstfall geprobt. Ein Bus ist ungekippt. Dem Fahrer, dem Buspersonal und der Feuerwehr wurde erklärt, wie sie reagieren sollen.

„Es ist eine Premiere in Luxemburg“, freute sich der Bürgermeister der Gemeinde, Edgard Arendt. Der Grund: Der Übungsbus der französischene Firma „Agora“ war nämlich am Freitag zum ersten Mal in Luxemburg.

Aber warum diese Freude? Na weil der erst vor sechs Monaten in Betrieb genommene „bus pédagogique“ innovativ sei, ergänzte Joël Baehr, Chef von Securybat, der in den Benelux-Ländern für die Übung verantwortlichen Firma.

Das auf einem Lastwagen angebrachte Gefährt legt sich per auf Knopfdruck seine linke Seite und simuliert so einen Unfall. Auch Feuer oder die Geräusche eines Crashs können in diesem Bus simuliert werden. Anhand sogenannter Crash-Dummies von 25, 50 oder 75 Kilogramm werden die Folgen für die Opfer eines solchen Unfalls dargestellt.

Insgesamt existieren sechs Module, wurde am Freitag dem Tageblatt erklärt. Drei Übungseinheiten wurden für die Busfahrer und -begleiter (z.B. in Schulbussen) konzipiert, die anderen drei für die Rettungskräfte. Die Ausbildung dauerte nur einen Tag. Der theoretische Aspekt wurde im Laufe des Morgens vermittelt, am Nachmittag wurden praktische Übungen durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Evakuierung und die medizinische Versorgung der Opfer.

Ein mulmiges Gefühl

„Es war eine bereichernde Erfahrung“, sagte eine Busbegleiterin am Freitag. Als der Bus umkippte, sei ihr ganz mulmig geworden. Auch die Feuerwehrleute waren begeistert. „Man bekommt ein Gespür, wie die Opfer sich fühlen, und kann besser darauf reagieren“, erläuterte ein weiterer Teilnehmer. Insgesamt nahmen zwölf Personen am ersten Kurs dieser Art in Luxemburg teil.

Die Gemeinde Betzdorf hofft, dass ihr Beispiel Schule macht. „Die Initiative ging von unserem Sicherheitsverantwortlichen aus“, erklärte der Bürgermeister. Es sei eine wichtige Erfahrung für die Sicherheit im öffentlichen Transport. Der Kurs wurde von ausländischen Experten geleitet und kostete 3.500 Euro.