Brutale Krawalle in Griechenland

Brutale Krawalle in Griechenland
(dpa)

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Mit Tränengas und Blendgranaten geht die Polizei in Athen gegen Demonstranten vor. Vermummte hatten zuvor Steine und Brandsätze geworfen.

Am sechsten Jahrestag des Todes eines 15-Jährigen durch eine Polizeikugel sind am Samstag in Athen und anderen Städten Griechenlands Tausende Demonstranten auf die Straßen gegangen. Unter den Protestierern waren vor allem Schüler und Studenten sowie autonome und linksgerichtete Gruppierungen.

Am Abend kam es im Zentrum der griechischen Hauptstadt zu Krawallen, wie das Fernsehen berichtete. Auch in den Hafenstädten Thessaloniki und Patras kam es zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten gegen die Randalierer ein. Die Polizei nahm mehrere Menschen fest.

Hungerstreik

In Athen schleuderten rund 200 Vermummte Steine und Brandsätze auf die Polizei. Zudem schlugen sie Vitrinen ein und zündeten Müllcontainer an. Passanten flüchteten am Samstagabend aus dem Zentrum. Tränengas mache „die Luft unerträglich“, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur.

Die Demonstranten protestierten zudem gegen die Weigerung der Justiz, einem Autonomen Hafturlaub zu gewähren, damit er sein Studium aufnehmen kann. Der 21-Jährige Nikos Romanos ist seit Ende November im Hungerstreik. Er war nach einem Banküberfall 2013 zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Nach dem Tod des 15-Jährigen war Griechenland im Dezember 2008 von einer beispiellosen Welle der Gewalt erfasst worden. Im Oktober 2010 wurde der Schütze von einem Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt.