Brüssel verliert als Touristendestination

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Etwa 40 Prozent der ausländischen Touristen haben der belgischen Hauptstadt als Reiseziel im Juli den Rücken gekehrt. Eine Reaktion auf die Attentate.

Sehenswürdigkeiten und Museen der belgischen Hauptstadt verzeichnen rund 40 Prozent weniger ausländische Touristen im Monat Juli als sonst. Das meldet die belgische Tageszeitung „Le Soir“.

Die Zahl geht auf eine Schätzung von Michel Vankeerberghen, Direktor der „Association Attractions & tourisme“, zurück. In dem Verband sind nach eigenen Angaben mehr als 250 touristische Angebote in Belgien und der Wallonie zusammengeschlossen. Mehr als 3.500 Menschen arbeiten laut der gleichen Quelle in dem Bereich.

Berufsstand leidet

Auch wenn sich die Situation langsam verbessert, die Attentate lasten schwer auf dem Berufsstand Horeca. Teilweise wird die Situation durch mehr belgische Touristen aufgebessert, aber nur teilweise, wie es bei Le Soir heißt.

Der Wasserpark „Océade“ beispielsweise, der gewöhnlich von eher einheimischen Touristen frequentiert wird, hat im Juli kaum Besucher eingebüßt, wie Vankeerberghen mitteilt.

Die anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Plateau Heisel im Norden von Brüssel haben dagegen 25 Prozent der ausländischen Gäste verloren – als Reaktion auf die Attentate von Paris und Brüssel. Auf dem Plateau stehen das Atomium, der „Océade“-Park, ein Kinokomplex, ein Miniaturenpark mit berühmten Gebäuden Europas, ein Planetarium und das Palais 12, ein Konzertsaal.

Hotelbranche erlebt ebenfalls Einbrüche

„Es scheint, als seien viele lieber zu Hause geblieben“, sagte Vankeerberghen dem „Le Soir“. Trotzdem mussten die Brüsseler Hotels einen Einbruch von 18 Prozent zwischen dem 27. Juni und dem 24. Juli 2016 im Vergleich zu 2015 hinnehmen. Die Zahlen wurden von visit.brussels erhoben. Direkt nach den Attentaten waren es sogar 50 Prozent weniger.

„Der Geschäftstourismus ist fast wieder auf dem gleichen Niveau wie vor den Attentaten“, sagte der Präsident der belgischen Horeca, Yvan Roque, gegenüber dem Blatt. „Allerdings bleiben sie weniger lang.“