Britische Spione schlimmer als die USA

Britische Spione schlimmer als die USA
(Reuters)

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Der britische Geheimdienst spioniert auf der ganzen Welt den Internetverkehr aus. Die britische Internet-Spionage übertrifft offenbar noch die des US-Geheimdienstes NSA.

Die Zeitung „The Guardian“ hat nach eigenen Angaben eine massive Internetüberwachung durch den britischen technischen Nachrichtendienst GCHQ aufgedeckt. Internen Dokumente der Behörde zufolge stellt das Ausmaß der Operationen sogar die jüngsten Enthüllungen über die groß angelegten Ausspäh-Aktionen durch den US-Geheimdienst NSA in den Schatten, wie das Blatt am Freitag berichtete.

Laut internen GCHQ-Informationen greifen britische Agenten auf zahlreiche Faserwellenleiter-Verbindungen zu, über die Schätzungen zufolge rund 95 Prozent des internationalen Online-Datenverkehrs läuft. Zu den abgegriffenen Daten gehörten dem Bericht zufolge Telefongespräche und E-Mails. GCHQ überwache mehr als 200 solcher Kabelverbindungen, hieß es weiter. Der Nachrichtendienst war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Alle wurden belauscht

Die geheimen Dokumente, die der amerikanische Informant Edward Snowden beim US-Abhördienst NSA mitgenommen hat, lieferten bereits Zündstoff. Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Briten 2009 Computer von G20-Teilnehmern überwacht und Telefondaten ausgewertet haben. Einige Delegationen seien auch dazu gebracht worden, Internetcafés zu nutzen, die zuvor eigens vom Geheimdienst eingerichtet worden waren. So habe man den E-Mail-Verkehr überwachen und Passwörter erbeuten können.

Den Geheimdiensten soll es auch gelungen sein, sich Zugang zu BlackBerry-Geräten zu verschaffen und von dort Dokumente abzugreifen. Beim Treffen der G20-Finanzminister im September sollen rund 45 Analysten rund um die Uhr darüber informiert gewesen sein, wer mit wem telefonierte.