Dienstag2. Dezember 2025

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Briten lehnen neues Wahlsystem ab

Briten lehnen neues Wahlsystem ab

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Es war der Versuch einer Neuerung für die älteste Demokratie der Welt. Doch die Briten haben sich gegen ein reformiertes Wahlsystem für ihr Abgeordnetenhaus entschieden.

Die Briten haben sich in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit gegen eine Reform ihres Wahlsystems entschieden. Nach der Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen war am späten Freitagabend klar, dass das britische Parlament weiter nach dem bisherigen Mehrheitswahlsystem bestimmt werden wird. Prognosen zufolge hatten fast 70 Prozent gegen eine Änderung gestimmt.

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Das Nein zur Reform ist eine schwere Niederlage für die Liberaldemokraten, die seit einem Jahr als Junior-Partner mit den konservativen Tories in London regieren. Die Wähler straften die Partei außerdem bei parallel stattfindenden Regional- und Kommunalwahlen ab. Ein neues Wahlsystem hatte zu ihren zentralen Themen im Wahlkampf gehört.

Größere Chancen für kleinere Parteien

Beim Mehrheitswahlsystem gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen im Wahlkreis. Die restlichen Stimmen, vor allem die kleinerer Parteien, verfallen einfach. Das zur Abstimmung stehende, neue System hätte eine Rangfolge unter den Kandidaten ermöglicht und damit auch kleineren Parteien größere Chancen gegeben.

Parteichef Nick Clegg bezeichnete den Wahlausgang am Freitag als „bitteren Schlag“. Die Liberalen hätten die „Hauptlast und die Schuld“ für die radikalen Sparmaßnahmen der Koalitionsregierung abbekommen. Seine Partei werde nun wieder aufstehen und ihre „Anstrengungen verdoppeln“.

Zuviele Kompromisse

Clegg war in den vergangenen Monaten immer wieder vorgeworfen worden, Wahlkampfversprechen gebrochen zu haben. So hatte er zugesagt, dass die Studiengebühren nicht erhöht würden. Genau das aber war passiert. Auch bei den Sozialkürzungen sei Clegg in der Koalition zu viele Kompromisse eingegangen, meinen Kritiker.

Der Vize-Premier und seine Partei mussten aber noch mehr wegstecken als das deutliche Nein beim Referendum. Die Wähler straften die Partei außerdem bei parallel stattfindenden Regional- und Kommunalwahlen ab. In einigen Wahlkreisen fuhren sie das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein.