Böser Bube Irland wird zum Musterknaben

Böser Bube Irland wird zum Musterknaben
(dpa-Archiv)

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Ausgerechnet der böse Bube Irland ist zum Musterknaben der Eurozone geworden. Irland steht nach drei Jahren wieder auf eigenen Beinen.

In aller Stille hat Irland am Sonntag als erstes Krisenland offiziell den Euro-Rettungsschirm wieder verlassen. Lediglich eine Fernsehansprache von Regierungschef Edda Kenny war für den Abend angekündigt. Die Zeitung „Sunday Times“ warnte Kenny davor, „zu suggerieren, dass das Ausscheiden aus dem Rettungsschirm das Ende unserer Probleme bedeutet“. „Wie bei einem Patienten, dessen intensivmedizinische Behandlung endet, kann es dauern, bis vollständige Genesung eintritt“, schrieb sie.

Das mit einem maroden Bankensektor und einer Immobilienblase kämpfende Irland hatte im Jahr 2010 nach Griechenland als zweites Euroland um Hilfe gebeten. Es erhielt daraufhin Unterstützung von der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds in Höhe von 67,5 Milliarden Euro. Weitere 17,5 Milliarden Euro brachte das Land selbst auf. Im Gegenzug für die Hilfe verpflichtete sich Irland zu Steuererhöhungen, zum Verkauf von Staatsbesitz und zu Strukturreformen.