Bolivien will Flugvorfall vor UNO bringen

Bolivien will Flugvorfall vor UNO bringen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Weil Boliviens Staatschef auf seinem Flug von Moskau in die Heimat einen langen, unfreiwilligen Zwischenstopp einlegen musste, will das Land bei den Vereinten Nationen Klage einreichen.

„Wir warten auf eine Verbindung mit dem Generalsekretär (der UN), der auf Reisen ist, um eine formelle Klage einzureichen“, sagte Boliviens UN-Botschafter Sacha Llorenti in Genf am Mittwoch dem Rundfunksender Patria Nueva.

Präsident Evo Morales musste auf dem Flug von Moskau nach La Paz unerwartet in Wien landen und stundenlang warten. Frankreich und andere europäische Staaten verweigerten der Maschine den Überflug – offenbar in der falschen Annahme, der ehemalige US-Geheimdienstler Edward Snowden sei an Bord. Morales konnte erst am Mittwochmorgen weiterfliegen.

Boliviens Vizepräsident Álvaro García Linera erklärte, der Staatschef werde nach Zwischenlandungen auf den Kanarischen Inseln und in Fortaleza (Brasilien) gegen 19 Uhr Ortszeit (24 Uhr Mesz) in La Paz erwartet.

Frankreich entschuldigt sich

Inzwischen versucht Frankreich, die Wogen zu glätten. Frankreich hat die vorübergehende Sperrung des Luftraums für die Präsidentenmaschine von Boliviens Staatschef Evo Morales bedauert.

Außenminister Laurent Fabius habe seinem bolivianischen Amtskollegen David Choquehuanca in einem Telefongespräch sein Bedauern über die Verzögerung bei der Ausstellung der Flugerlaubnis ausgedrückt, teilte das Ministerium am Mittwoch in Paris mit. Es habe Verwirrung über den Eigentümer der Maschine gegeben, hieß es. Selbstverständlich habe nie die Absicht bestanden, der Präsidentenmaschine den Zugang zum französischen Luftraum zu verweigern. Morales sei stets willkommen in Frankreich.