BND: „Es waren prorussische Separatisten“

BND: „Es waren prorussische Separatisten“
(Reuters)

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Nach Erkenntnissen des deutschen Bundesnachrichtendienstes wurde die malaysische Pasagiermaschine MH17 durch eine Rakete der prorussischen Separatisten abgeschossen. Eine Familie aus Luxemburg war unter den Toten.

Der Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine hat nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes eine von prorussischen Separatisten abgefeuerte Rakete verursacht. Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» in seiner neuesten Ausgabe berichtet, erklärte dies BND-Präsident Gerhard Schindler vor den Mitgliedern des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestag.

Auch Luxemburg betroffen

Vier Einwohner aus der Gemeinde Roeser befanden sich unter den Opfer des dramatischen Flugzeugabsturzes in der Ukraine. Es handelte sich dabei um einen britischen Staatsbürger, seine niederländische Ehefrau und ihre zwei Kinder. Die Familie befand sich auf Ferienreise.

Nach seinen Worten hatten die Separatisten ein russisches Buk-Luftabwehrsystem von einem ukrainischen Stützpunkt erbeutet. Damit feuerten sie am 17. Juli eine Rakete ab, mit der Flug MH17 mit 298 Menschen an Bord abgeschossen wurde. Unter den Toten waren 154 Niederländer und eine Familie aus Luxemburg.

Niederlande vermutete Abschuss

Niederländische Ermittler hatten den Verdacht bereits erhärtet, dass das Flugzeug abgeschossen wurde. Sie vermieden jedoch Schuldzuweisungen. Auch wurde in dem Zwischenbericht von Anfang September eine Rakete ausdrücklich nicht erwähnt. Eine große Zahl schnell fliegender Teile habe den Rumpf der Boeing 777 durchsiebt, worauf das Flugzeug auseinandergebrochen sei.

Dem „Spiegel“ zufolge ist der BND konkreter. Es seien nicht nur ukrainische Aufnahmen gefälscht, sondern auch russische Darstellungen, wonach die Rakete von ukrainischen Soldaten abgefeuert wurde und ein ukrainischer Jagdbomber in der Nähe der Passagiermaschine geflogen sei. Das Magazin berichtete zudem, dass die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet habe, da es sich bei dem Absturz um ein Kriegsverbrechen handeln könnte. Nach dem Absturz hatten sich beide Konfliktparteien gegenseitig dafür verantwortlich gemacht.