/ Bingen soll es richten
Friede, Freude, Eierkuchen: Nach den zwei Sitzungen in der Commission juridique und in der Commission de la Force publique zeigt man sich geschlossen zufrieden. Neuer Chef der Kriminalpolizei wird Claude Bingen. Er war zuletzt Regionaldirektor in Mersch. Der Minister für Innere Sicherheit, Etienne Schneider, hatte Bingen dem Ministerrat vorgeschlagen.
Jetzt muss nur noch der Großherzog zustimmen.
Claude Bingen
Machtkampf, Putsch, Kulturrevolution? Bis heute schweigt man sich über die wahren Hintergründe des Rücktritts des ehemaligen Kripo-Diroktors Jeff Neuens aus. Er galt eigentlich als Intimus vom zuständigen Minister Etienne Schneider. Schließlich hatte der LSAP-Politiker den Mann im Zuge der Neubesetzung der Polizeigeneraldirektion in den vergangenen zwei Jahren selbst aus dem Ministerium für Innere Sicherheit auf diesen Posten nominiert.
Offene Fragen
Hinzu kam Anfang August der Brief der Generalstaatsanwältin Martine Solovieff an den zuständigen Minister. Solovieff kritisierte, dass Vorschläge seitens der Arbeitsgruppen zur Polizeireform nicht im Gesetzestext wiederzufinden seien. Schnell wurde hinter den Kulissen der Textentwurf überarbeitet. Man wurde das Gefühl nicht los, dass zwischen Politik und Justiz der Haussegen gewaltig schief hängt.
Viele offene Fragen standen im Raum. Gleich zwei parlamentarische Kommissionen hatten für Donnerstag Etienne Schneider, Martine Solovieff und Ex-Kripo-Chef Jeff Neuens zum Rapport geladen. Aufklärung war angesagt.
Jetzt gilt es wieder Vertrauen aufzubauen und Ruhe in den Laden zu bringen. Auf Claude Bingen wartet ein Berg an Aufgaben: Personalmangel, Umstrukturierungen, neue Dienstgrade, Professionalisierung der Kriminalpolizei.
- Blau durch den Sonntag - 18. September 2017.
- 38-jähriger Vermisster aus Schieren ist tot - 4. August 2017.
- Polizei fasst Einbrecher und Komplizin - 3. August 2017.