Diese Frauen wurden Silvio Berlusconi im Laufe seiner Karriere zum Verhängnis. An erster Stelle: Oberstaatsanwältin Ilda Boccassini. Die Mailänderin ermittelt seit 19 Jahren gegen Berlusconi. (Tageblatt/Luca Bruno)
Frühling 2009: Silvio Berlusconi soll in Neapel zur Geburtstagsfeier der 18 Jahre alten Noemi Letizia erschienen sein. Die junge Frau behauptet, teure Geschenke vom "Cavaliere" bekommen zu haben und nennt ihn liebevoll "Papi". (Tageblatt/Franco Castano)
Juni 2009: Angela Sozio war einmal Teilnehmerin an der italienischen Version von "Big Brother". Das reichte Berlusconi offensichtlich, um die junge Rothaarige als Kandidatin seiner Partei "Volk der Freiheit" für die Europawahl auszusuchen. (Screenshot Youtube)
Auch die Schauspielerin Eleonora Gaggioli landete auf Berlusconis Liste für das Europa-Parlament. (Tageblatt/Claudio Peri)
Die ehemalige TV-Moderatorin Barbara Matera ist die einzige aus der Gruppe der jungen und schönen Frauen, die es nach dem heftigen Streit um die Qualifikation dieser Kandidatinnen tatsächlich auf die Liste der Partei "Volk der Freiheit" für die Europawahl geschafft hat. (Tageblatt/Sandro Pace)
Januar 2007: Eine Bemerkung Berlusconis löste die bis dahin heftigste öffentliche Ehekrise aus. Damals hatte der "Cavaliere" über seine Ministerin für Gleichstellungsfragen behauptet: "Ich würde sie heiraten, wenn ich nicht schon verheiratet wäre." Ex-Miss Mara Carfagna begann ihre Karriere als Showgirl im italienischen Fernsehen und Nackt-Modell für diverse Herren-Magazine. (Tageblatt/Gregorio Borgia)
Gutaussehende Damen förderte Berlusconi gerne - die schöne Stefania Prestigiacomo bekleidete einst das Amt der Gleichstellungsministerin. (Tageblatt/Richard Drew)
2007: Dem Model Aida Yespica versprach der Ministerpräsident: "Mit dir ginge ich überall hin." Prompt musste er sich öffentlich bei seiner damaligen Ehefrau Veronica Lario entschuldigen. (Tageblatt/Sandro Pace)
Die 25-jährige lombardische Regionalrätin Nicole Minetti, die Ruby im Auftrag Berlusconis nach ihrer Haftentlassung in Gewahrsam nahm, ist wegen Förderung der Prostitution mitangeklagt. (Tageblatt-Archiv/Alessandro Garofalo)
Oktober 2010: Berlusconi intervenierte persönlich, um eine damals 17-jährige Prostituierte aus dem Polizeigewahrsam zu befreien. Später plauderte "Ruby Rubacouri" Details über wilde Orgien in Berlusconis Villa in Arcore bei Mailand aus. (Tageblatt)
Die Ermittler verdächtigen Berlusconi, mit einer "erheblichen Zahl" junger Prostituierter verkehrt zu haben, darunter auch die junge Brasilianerin Iris Berardi. Diese soll minderjährig gewesen sein, als sie an Festen in einer Villa Berlusconis in Arcore teilnahm. (Youtube)
Sommer 2009: Patricia D'Addario gehört zu den 30 Frauen, die in einem Protokoll der Staatsanwaltschaft als Teilnehmerinnen an bis zu 18 Berlusconi-Partys genannt werden. Bei den Treffen sollen einige Frauen den Gästen auch für Sex zur Verfügung gestanden haben. (20min/Olympia/sipa)
November 2010: Das Callgirl Nadia Macri tauchte plötzlich in den Medien auf. Sie erzählte von Drogen für die angeheuerten Mädchen in Berlusconis sardischer Villa und von 5000 Euro pro Nacht für sexuelle Leistungen. (20min/cen)
Ebenfalls auf der Liste der Schönen, die angeblich Berlusconi trafen: Barbara Guerra. Der Unternehmer Gianpaulo Tarantini behauptete, er habe Treffen von Berlusconi mit Callgirls arrangiert. (dapd)
Auch die TV-Moderatorin Linda Santaguida tauchte in den brisanten Protokollen auf. (20 Minuten)
Barbara Montereale: Auch sie schaffte es auf die Liste. Früher war diese Dame auf Pin-up-Kalendern zu finden. (Tageblatt/Luca Turi)
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Ein Mailänder Gericht verurteilte ihn am Montag in erster Instanz zu einer Haftstrafe von sieben Jahren. Zudem darf der 76-Jährige keine öffentlichen Ämter mehr übernehmen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, sollte eine der beiden Seiten Berufung einlegen. Es wird erwartet, dass Berlusconis Anwälte das Urteil anfechten. Ihr Mandant hatte sich als völlig unschuldig bezeichnet.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Es ist der zweite Schuldspruch gegen Berlusconi innerhalb weniger Wochen. Bereits im Mai war er wegen Steuerbetrugs verurteilt worden.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Berlusconi bei den angeblich wilden „Bunga-Bunga“-Nächten in seiner Villa Arcore bei Mailand mit der minderjährigen Marokkanerin «Ruby» Sex gegen Geld hatte. Berlusconi und die Tänzerin hatten das stets bestritten. Auch des Amtsmissbrauchs befand das Gericht Berlusconi für schuldig. Der damalige Ministerpräsident soll mit Anrufen bei der Polizei nach einer Festnahme „Rubys“ im Mai 2010 ihre Freilassung erwirkt haben.