/ Bergungsarbeiten haben begonnen

Vor der italienischen Insel Giglio hat am Montag die spektakuläre Bergung des havarierten Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ begonnen. Das vor gut 20 Monaten gekenterte Schiff soll innerhalb von zehn bis zwölf Stunden in einem technischen Kraftakt aufgerichtet und später dann in einem Stück abtransportiert werden.
Die Arbeiten ziehen viele Schaulustige an. (AFP)
Schlechtes Wetter in der Nacht hatte den Bergungsbeginn frühmorgens zunächst um drei Stunden verzögert. „Um Punkt neun Uhr hatten wir alle Kontrollen durchgeführt und die Bergungsoperation gestartet“, teilte das internationale Expertenteam auf der Insel mit. In dieser kompliziertesten Phase der einzigartigen Bergungsaktion wollen die Experten den Kreuzfahrtkoloss mit Stahlseilen und aufwendiger Technik im Schneckentempo um 65 Grad zurück in seine aufrechte Lage ziehen.
Kosten: 600 Millionen Euro
Die beispiellose Bergung kostet nach Angaben der Reederei Costa Crociere insgesamt mindestens 600 Millionen Euro. Das Bergungsteam muss vorsichtig vorgehen, damit das Wrack nicht weiter beschädigt wird oder sogar zerbricht. Danach soll das Schiff mit Schwimmkästen an beiden Seiten flottgemacht werden, um es abschleppen zu können.
Nach mehreren Stunden müsste bereits sichtbar werden, dass der Kreuzfahrtriese mit einem hydraulischen Hebelsystem zurück in eine aufrechte Position kommt. Der verspätete Beginn ändere nichts daran, dass man mit bis zu zwölf Stunden für die Aufrichtung rechne, teilte Sergio Girotto vom Bergungsteam Titan-Micoperi mit: „Unser Timing ist unverändert“. Alles hänge davon ab, wie sich das Wrack des Schiffes verhalte. Dieses wird permanent überwacht, während es mit Stahlseilen und einem System von Gegengewichten langsam aufgerichtet wird.
Seit Januar 2012 in Schieflage
Die „Costa Concordia“ war im Januar 2012 vor der Insel auf einen Felsen gefahren und gekentert, 32 Menschen starben bei dem Unglück. An Bord waren mehr als 4000 Menschen. Bei der Evakuierung gab es chaotische Szenen sowie zahlreiche Probleme und Verzögerungen. Vor Gericht in Grosseto steht deshalb Kapitän Francesco Schettino.
Nach dem Schiffbruch wurde das Schiff zunächst stabilisiert. Der Treibstoff und Abwasser wurden abgepumpt. Während der Bergung wird nun auch kontrolliert, ob das Wasser rund um das Wrack verschmutzt wird. Barrieren sollen eindämmen, was noch aus dem Schiff fließt.
Der 300 Meter lange Kreuzfahrtkoloss mit einem Volumen von mehr als 114 000 Tonnen soll danach auf mehreren im Meeresboden vor Giglio verankerten Plattformen liegen und im Frühjahr 2014 weggeschleppt werden.
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