/ "Ben Geiben kennt die Attentäter"
Der frühere Geschäftspartner von Ben Geiben, Guy Santer, fährt schwere Geschütze gegen die ehemalige „heiße Spur“ in der Bommeleeër-Affäre vor dreißig Jahren auf.
„Ben Geiben kennt die Attentäter,“ sagt Santer am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Dieser Satz fiel 1985 in Brüssel bei einem Treffen. Damals wollten Geiben und Santer einen Ableger der belgischen Sicherheitsfirma Monitor in Luxemburg gründen.
„Er könne sich in die Rolle der Bommeleeër versetzen. Das Ganze sei auf ihn zugeschneidert worden,“ zitiert Santer Geiben und erzählt weiter: „Er hat mir aber nie gesagt, dass er der Bommeleeër ist. Er kennt aber die Attentäter. Santer erzählt von einem schlechten Einfluß auf Jos Steil durch Ben Geiben. Das wisse er von der ehemaligen Frau von Steil, Alice Fuchs. Der Cousin vom ehemaligen Premierminister Jacques Santer sieht auch immer wieder eine Verbindung zur französichen Spezialeinheit der Gendarmerie, GIGN. „BMG und GIGN haben zusammen trainiert. Dabei wurden auch Masten gesprengt, darunter der Anschlag in Hollerich im Juni 1985,“ behauptet Santer.
Prinz Jean und Geiben
Monitor Luxembourg wird im Oktober 1985 gegründet. Nach kurzer Zeit kommt es allerdings zum Zerwürnis zwischen den beiden. Juristische Schlammschlachten folgen, Gerüchte werden in die Welt gesetzt. Guy Santer erzählt unter anderem von Geschäftsproblemen mit US-Partnern, da Geiben schwul ist. Zahlreiche Verträge mit der US-Armee wurden gestrichen. Laut Santer stand Geiben auch im Visier des Geheimdienstes. Er wurde vom Dienst am Findel (damals der Firmensitz) kontrolliert, so Santer. „Ja, Ben Geiben hat eine Verbindung zu Prinz Jean in Paris gehabt. Die Konakte liefen über eine ’societé de l’eau‘,“ sagt Santer
Santer kritisiert den Prozessverlauf: „Das Gericht hat keinen guten Job gemacht. Ich kam mir wie in einem schlechten Film vor.“ Er spricht von einem Weißwaschen des Terrorismus in Luxemburg. Für ihn gehören die Attentäter und Hintermänner „heftigst“ verurteilt.
Marc Scheer und Jos Wilmes
An den 20 Anschlägen in Luxemburg zwischen 1984 und 1986 stecken laut Armand Giwer, Marc Scheer und Jos Wilmes. „Hier wurden damals zwei verführt. Sie sollen endlich Namen sagen. Das Ganze ist sehr tragisch für die beiden Familien,“ holt Giwer auf der Pressekonferenz aus. Giever musste im Bommeleeër-Prozess bereits aussagen. Über sich selbst erzählt er nie viel. Will aber nach eigenen Aussagen gute Kontakte im Land und in den USA gehabt haben.
Gaston Vogel, Anwalt vom Marc Scheer, hat inzwischen auf die Äußerungen von Giwer reagiert. Telefonisch kündigte er nach der Pressekonferenz juristische Schritte gegen den Mann an.
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