Belgien wartet auf den Todesschützen

Belgien wartet auf den Todesschützen
(AFP)

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Der mutmaßliche Verantwortliche für die Todesschüsse im Jüdischen Museum in Brüssel wird an Belgien ausgeliefert. Brüssel wartet auf die offiziellen Dokumente.

Vor zwei Wochen hatte der französische Kassationshof grünes Licht für die Auslieferung von Mehdi Nemmouche gegeben. Bislang warten die belgischen auf das offizielle Dokument über die Auslieferung.
Frankreich hat zehn Tage Zeit, um den Mann an Belgien auszuliefern. Der mutmaßliche Attentäter des jüdischen Museums in Brüssel sitzt derzeit in Frankreich in Haft.

Der Anwalt des selbst ernannten Gotteskriegers hatte angekündigt, dass sein Mandant den juristischen Protest gegen den bereits erlassenen Auslieferungsbeschluss aufgebe. Ursprünglich hatte der 29-jährige Franko-Algerier eine Revision angestrebt.

Terrorgruppe IS

Mehdi Nemmouche soll laut Anklage am 24. Mai im Jüdischen Museum in Brüssel kaltblütig ein israelisches Touristenpaar, eine Französin und einen Belgier erschossen haben. Es gilt als sicher, dass er zuvor als Dschihad-Kämpfer in Syrien war. Bei seiner Festnahme am 30. Mai in Frankreich hatte er eine Kalaschnikow dabei, die in die Flagge der Terrorgruppe IS (Islamischer Staat im Irak und in Syrien) eingehüllt war.

Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP begründet der Anwalt von Nemmouche den Verzicht auf ein Revisionsverfahren mit den vorliegenden Garantien für seinen Mandanten. Demnach kann dieser nicht ohne Zustimmung der französischen Behörden von Belgien an einen Drittstaat ausgeliefert werden. Nemmouche soll befürchten, an Israel überstellt zu werden, weil zwei der vier Opfer aus dem Land kommen.