Belgien ist ein Terror-Zentrum

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(AFP)

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Rund 400 Belgier haben sich IS-Kämpfern im Irak und Syrien angeschlossen, der jüngste soll gerade einmal 13 Jahre alt sein. Kein Land hat so viele "foreign fighters" im Verhältnis zur Einwohnerzahl wie Belgien.

Aus keinem EU-Land sind hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung so viele Kämpfer in den syrischen Bürgerkrieg gezogen wie aus Belgien – nach einer Auflistung des Thinktanks „Brookings“ bislang bis zu 650 Kämpfer, der Jüngste soll gerade einmal 13 Jahre alt sein. Allein in Verviers, wo jetzt zwei mutmaßliche Dschihadisten getötet wurden, war nach belgischen Medienberichtem von bis zu 10 Syrien-Rückkehrern die Rede.

In Verviers planten die Dschihadisten mit schweren Waffen und Sprengstoff einen größeren Anschlag auf die Polizei. Neben zwei am Donnerstagabend bei einem Anti-Terroreinsatz Getöteten gehörten mindestens 13 Verdächtige zu der gesprengten Terrorzelle, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. „Diese Gruppe wollte Polizisten auf der Straße oder in Kommissariaten töten“, sagte Staatsanwaltschaft Eric van der Sypt. Mehrere Mitglieder seien im Syrienkrieg gewesen.

Razzien

Polizisten hatten am Donnerstag im ostbelgischen Verviers nahe der deutschen Grenzen zwei Männer getötet, ein anderer wurde festgenommen. Insgesamt nahmen die Beamten in Verviers, Brüssel und Umgebung 13 Personen fest. Zwei weitere Verdächtige wurden in Frankreich gefasst.

Die Behörden riefen für Belgien die zweithöchste Terrorwarnstufe aus. Der Staatsanwalt sprach von zwölf Hausdurchsuchungen. In Verviers fanden die Beamten unter anderem Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow AK47, Munition, Sprengstoffe, Sprechfunkgeräte und Polizeiuniformen. «Der Einsatz diente dazu, eine Terrorzelle und ihr logistisches Netzwerk zu zerschlagen», sagte der Staatsanwalt. Verbindungen zu den Anschlägen in Frankreich gebe es auf den ersten Blick nicht.