Bauernzentrale: „dringendst“ handeln

Bauernzentrale: „dringendst“ handeln
(Tageblatt-Archiv)

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Im Rahmen der EU-Agrarratssitzung vom Montag und Dienstag wendet sich auch die Luxemburger Bauernzentrale an die Politik. Sie fordert die EU und ihre Mitgliedstaaten dringend zum Handeln auf – denn geändert hat sich seit den letzten Protesten nichts.

All zu viele Hoffnungen machen sich die Luxemburger Bauern allerdings nicht: „(…) ein weiteres Mal mit dem anhaltenden drastischen Erzeugerpreisverfall beschäftigen; die Kommission ließ jedoch bereits durchblicken, daß sie voraussichtlich keine Hilfsmaßnahmen zu Gunsten der Landwirtschaft vorlegen wird“, heißt es in der Pressemitteilung der Bauernzentrale.

Und weiter: „Die Bauernzentrale bedauert dies aufs Äußerste. Zusätzliche Stützungsmaßnahmen sind dringendst nötig und es genügt auch nicht, eine Produktionsreduzierung im Milchbereich als Lösung der gegenwärtigen Probleme anzupreisen. Sicher wurde die Milchproduktion nach dem Auslaufen der Milchquoten im April vergangenen Jahres ausgeweitet. Dabei haben die Betriebe allerdings nur das getan, was ihnen über Jahre von der nationalen und europäischen Politik angeraten wurde. Die Betriebe – und nicht nur die Milchbetriebe – brauchen neue Liquiditäten, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und hier stehen die europäische Union ebenso wie die Mitgliedstaaten in der Pflicht ohne weitere Verzögerung zu handeln, wenn sie noch glaubhaft für die Landwirtschaft eintreten wollen.“

„Hinhaltetaktik“ wird angeprangert

Die Bauernzentrale werde nicht auf der Straße demonstrieren, heißt es abschließend, appelliert aber „nachdrücklichst an Landwirtschaftsminister Etgen, sich sowohl auf Ebene des EU-Agrarrates als auch auf Ebene der nationalen Regierung mit aller Konsequenz dafür einzusetzen, daß den Betrieben umgehend und unkompliziert die dringend benötigten Stützungsmaßnahmen zukommen.“

Die Probleme und Forderungen sind bekannt: Erzeugerpreise unter den Produktionskosten („seit über einem Jahr“, so die Mitteilung) bringen immer noch und immer mehr Betriebe in finanzielle Bedrängnis, „auch hierzulande“; bis hin zum Risiko, die Tätigkeit einstellen zu müssen. Die Luxemburger Bauernzentrale beschwert sich über die „Hinhaltetaktik“, sowohl von der EU-Kommission als auch vom Agrarrat, da „ein etwaiger Beschluß über zusätzliche Stützungsmaßnahmen wiederholt von einer Ratssitzung auf die andere verschoben wird.“

Neben geo-politischen Entscheidungen (Russland-Embargo) mit Auswirkungen bis auf Feld und Scholle, droht auch das Wetter erneut Zusatzkosten zu verursachen.