/ Batho wirft Regierung Lobbyismus vor
Nach ihrem Rauswurf durch Präsident François Hollande hat Frankreichs frühere Umweltministerin Delphine Batho öffentlich mit der Regierung abgerechnet. In einer Erklärung bezichtigte die 40-Jährige am Donnerstag die Staatsführung, mit der Entlassung auf Forderungen der Industrie reagiert zu haben. „Gewisse wirtschaftliche Kräfte wollten meine Ambitionen bei der Energiewende nicht akzeptieren“, sagte Batho in Paris. Dabei sei es unter anderem um die Verringerung des Atomstromanteils in Frankreich gegangen. Er liegt derzeit bei rund 75 Prozent.
Hollande hatte die Entlassung seiner Parteigenossin am Vortag mit mangelnder Regierungsdisziplin erklären lassen. Diese hatte öffentlich Kritik an den Sparvorgaben für ihr Ressort geäußert. Batho verteidigte ihr Vorgehen am Donnerstag. Die von Premierminister Jean-Marc Ayrault verantworteten Budgetkürzungen seien ohne direkte Diskussion mit den Betroffenen erfolgt, sagte die 40-Jährige. Sie machten es unmöglich, wie geplant den Anteil erneuerbarere Energien auszubauen. Der Industrie seien auch ihre Vorbehalte gegenüber der Energiequelle Schiefergas ein Dorn im Auge gewesen.
Arbeitslos wird Bato vorerst nicht. Sie kann als Abgeordnete in die Nationalversammlung zurückkehren.
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