Banken sind robust aufgestellt

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Im Schnitt verfügt das Luxemburger Bankensystem über genügend Eigenkapital, um Verluste, die von wirtschaftlichen Schocks kommen könnten, aufzufangen.

Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten „Revue de stabilité financière 2014“ der Luxemburger Zentralbank (BCL) hervor.

Insgesamt positiv schätzt die BCL die internationale makroökonomische Entwicklung ein. Die Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick der Eurozone gingen weiter zurück, schreibt sie: Im zweiten Semester 2013 gelang der Austritt aus der Rezession und auch die Arbeitslosigkeit steigt weniger schnell als bisher.

Trotzdem gelte es, vorsichtig zu bleiben, schreibt die BCL. Es gebe weiterhin Risiken, wie beispielsweise die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte, die Entwicklung in Schwellenländern, ein gebremstes Wachstum in China, geopolitische Spannungen oder den Mangel an Strukturreformen in der Eurozone, die den Aufschwung belasten könnten.

Für die Finanzstabilität in Luxemburg blieben die makroökonomischen Risiken jedoch beherrschbar, so die Zentralbank weiter. Die Banken halten nur noch relativ wenig Anleihen von potenziell schwachen Staaten. Zudem hängen die Luxemburger Banken nur wenig an der Entwicklung der nationalen Wirtschaft. Auch halten sie genügend Eigenkapital im Vergleich zu den ausgegebenen Immobilienkrediten, schreibt die BCL.

Immobilienpreise auf Niveau von 2007

Da hierzulande jedoch nur fünf Banken alleine mehr als 85 Prozent aller Immobilienkredite halten, hat die BCL den Sektor weiter unter die Lupe genommen. Sie kommt dabei zur Schlussfolgerung, dass der Luxemburger Immobiliensektor „weniger problematisch aussieht“ als in vielen anderen europäischen Ländern. Die Zentralbank hat ausgerechnet, dass die inflationsbereinigten Immobilienpreise, nach sehr robusten Preissteigerungen im letzten Jahrzehnt, heute bloß auf dem gleichen Niveau liegen wie im Jahr 2007. Seit 2010 steigen die reellen Preise wieder – in den Jahren 2008 und 2009 seien jedoch Rückgänge verbucht worden, schreibt die BCL.

Zum Finanzsektor insgesamt meint die Zentralbank, dass er das Niveau seiner Tätigkeiten und seiner Leistung halten konnte. Vor allem der Sektor der Investmentfonds habe sich „außergewöhnlich gut“ entwickelt.

Die Banken ihrerseits hätten es geschafft, das Volumen ihrer Aktivitäten während ihrer Diversifizierungs-Anstrengungen zu halten. Dass die Bilanzsumme insgesamt geschrumpft ist, erklärt die Zentralbank mit dem Rückgang der Interbanken-Finanzierungen. Das Volumen der Kundeneinlagen hingegen sei stabil geblieben, schreibt die BCL.

Weiter hat die Zentralbank festgestellt, dass die Profitabilität der Banken noch sehr deutlich unter dem Niveau von vor der Krise liegt. Die Gewinne seien aber dabei, sich zu stabilisieren. Die gute Entwicklung der internationalen Finanzmärkte habe 2013 geholfen, die niedrige Zinsmarge und gestiegene Personalkosten auszugleichen.