Autohersteller im Visier

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LUXEMBURG – Mit einer weiteren Aktion, dieses Mal vor dem Nachhaltigkeitsministerium, will Greenpeace die Volkswagen-Gruppe dazu bringen, sein Einverständnis zur Erhöhung der Klimaziele zu geben.

Nachdem Greenpeace am 19. Januar vor einem VW-Verkaufsraum in Bonneweg demonstriert hatte, protestierte die Umweltorganisation am Montag erneut gegen den deutschen Autohersteller – dieses Mal auf Kirchberg. Greenpeace beschuldigt VW, eine „klimafeindliche Lobbyarbeit“ zu betreiben. Durch seine klimafeindliche Politik soll der größte europäische Autoproduzent erheblich dazu beitragen, dass die Klimaziele nicht erhöht werden, so Greenpeace in einer Pressemitteilung. Volkswagen müsste laut EU-Vorstellung ein EU-weites CO2-Reduktionsziel von mindestens 30 Prozent bis 2020 unterstützen. Das ist zuviel, meint VW.

Am 6.00 Uhr projizierten Aktivisten auf das Hochhaus Alcide de Gasperi („Heichhaus) auf der place de l’Europe den Spruch „Alle reden vom Klimaschutz – VW zerstört es“. Der Konzern hatte in einem Schreiben bemerkt, dass das Reduktionsziel eine Gefahr für die bestehenden Arbeitsplätze darstellt und zu einer Deindustrialisierung Europa führe. VW setzt sich unter anderem im Rahmen der ACEA (Verband der europäischen Autobauer) für eine Lockerung der Ziele aus. Der Konzern investiert jährlich etwa 23 Millionen Euro in Lobbyarbeit, moniert Greenpeace und fordert die sofortige Beendigung der Lobbyarbeit. Der luxemburgische Nachhaltigkeitsminister, Claude Wiseler, soll sich auf europäischer Ebene für strengere Umweltziele einsetzen.

Entscheidung im März

Die EU-Kommission veröffentliche am Dienstag eine erneute Analyse zu Kosten und Nutzen der Anhebung des Klimaziels von minus 20 auf minus 30 Prozent. Voraussichtlich im März soll eine neue Entscheidung über die CO2-Ziele fallen. Die EU hat sich bislang nur dazu verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Laut Umweltorganisationen geht die Reduktion aber nicht weit genug. Und auch viele Politiker und sogar Firmen hätten sich laut Greenpeace für eine Anhebung des Ziels von 20 auf 30 Prozent ausgesprochen. Sie würden sich eine Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit durch die Einführung neuer innovativer Technologien versprechen, heißt es.