Der Senat der metallurgischen Fakultät der Technischen Universität von Tschenstochau und der Technologie-Universität von Krakau in Schlesien hatten bereits im Oktober vergangenen Jahres vorgeschlagen, Lakshmi Mittal die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Die faktische Ernennung fand in einem Festakt am 10. Januar statt, wie erst jetzt bekannt wurde.
Die Professoren würdigten in einer Feierstunde, dass ihr neuer Ehrendoktor über 30 Jahre hinweg den größten Stahlkonzern der Welt aufbaute. Die Universität würdigte weiter, dass Lakshmi Mittal die polnische Stahlindustrie wieder hergestellt und modernisiert habe. Die polnischen Professoren würdigten ebenfalls die enge technische Zusammenarbeit zwischen ArcelorMittal und der Universität zum Beispiel durch die Aufnahme von Praktikanten und Einstellung von Absolventen der Hochschule.
Übernahme abgelehnt
Das Unternehmen ArcelorMittal hat in Polen seit der Privatisierung von Polska Huta im Jahre 2004 über eine Milliarde Euro (umgerechnet) investiert. Der luxemburgische Stahlkonzern Arcelor hatte damals eine Übernahme der polnischen Stahlindustrie abgelehnt. Mittal Steel hatte die Hütte bei der Privatisierung übernommen und bei der Fusion mit Arcelor in den Konzern ArcelorMittal eingebracht.
„Krakau“, sagte Mittal in seiner Dankesrede, „verfügt heutzutage über modernste Warmwalzstraße in Europa, die mit einem Aufwand von 300 Millionen Euro (umgerechnet) gebaut worden ist.“ Insgesamt, fügte Mittal an, habe das Unternehmen über eine Milliarde Euro seit 2004 in Pollen investiert. Die ehemalige „Polska Huta“ trägt heute den Namen ArcelorMittal Polen. Das Unternehmen stellt 70 Prozent des in Polen gefertigten Stahls her. In Europa ist Polen der noch wachsende Stahlmarkt.
Die Ehrendoktorwürde der polnischen Universität zeigt die unterschiedliche Bewertung des Konzernchefs von ArcelorMittal. In Frankreich hatte der Industrieminister Arnaud Montebourg im vergangenen Jahr noch gesagt, dass man Mittal in Frankreich nicht haben wolle.
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