Ausnahmezustand an der Nordsee

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Seit mehreren Tagen schlagen die Wetter- und Rettungsdienste Alarm in Belgien.

Eine der schwersten Sturmfluten wie vor mehreren Jahrzehnten wurde befürchtet. Die Rede war von Wellen von bis zu 6,20 Meter mit heftigsten Sturmböen.

Feuerwehren, Zivilschutz, technische Gemeindedienste und Mitarbeiter der Armee sicherten bereits am Mittwoch und Donnerstag gefährdete Küstenregionen ab. In Oostende wurde ein über 600 Meter langer Schutzwall errichtet, im benachbarten Nieuwpoort und Middelkerke wurden Gefahrenpunkte mit 40.000 Sandsäcken abgesichert. Alle Vorkehrungen waren getroffen, die Sturmflut mit über 6 Meter hohen Wellen blieb aus. Kurz nach 14 Uhr erfolgte am Freitag nach dem Rückgang der Flut teilweise Entwarnung. Die Sturmböen sind mit über 100 km/h nach wie vor sehr heftig, genauso wie in der Nacht von Donnerstag auf Freitag.

Entwarnung erst am Samstagmorgen

Für eine wirkliche Entwarnung muss nach aktuellem Wissensstand bis Samstagmorgen gewartet werden. Auch wenn der Wasserspiegel am Freitagmittag zwischen 13 und 14 Uhr weniger stark anstieg als gedacht – der Pegel erreichte eine Höhe von 560 Zentimeter über Normalnull – könnte der Pegel am Samstag gegen 3 Uhr erneut auf 590 Zentimeter über Null ansteigen. Sandsäcke und Schutzwälle bleiben sicherheitshalber noch bis mindestens Samstag an Ort und Stelle. Obwohl die Flut ausblieb hinterließ der Sturm an manchen Stellen seine Spuren.

An sich ist der aktuelle höhere Wasserpegel ein natürliches und regelmäßiges Phänomen der Gezeiten. Grund für die Befürchtungen war demnach nicht der hohe Wasserpegel, sondern das Aufeinandertreffen der heftigsten Stürmen mit der Flut.