Zwei Festnahmen wegen Terrorverdacht

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Weder Waffen noch Sprengstoff wurden bei der Polizeiaktion gefunden.

Die belgische Polizei hat zwei Terrorverdächtige festgenommen, die einen Anschlag geplant haben sollen. Die Brüder Noureddine und Hamza H. seien am Freitagabend bei Razzien in Mons und Lüttich gefasst worden, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Die beiden Männer wurden demnach verhört und sollten noch im Laufe des Tages einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Der Richter sollte darüber entscheiden, ob die beiden Festgenommenen in Gewahrsam bleiben sollten.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wollten die Brüder ein oder mehrere „terroristische Attentate in Belgien“ verüben. Die Razzien waren von einem Anti-Terror-Richter angeordnet worden. In Mons im Westen des Landes wurden sieben Häuser durchsucht, in Lüttich im Osten eines. Laut Staatsanwaltschaft wurden weder Waffen noch Sprengstoff gefunden. Nach ersten Erkenntnissen gab es keine Verbindung der festgenommenen Männer zu den Anschlägen vom 22. März, bei denen am Brüsseler Flughafen und in einem U-Bahnhof in Brüssel 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt wurden.

Erhöhte Alarmbereitschaft

Seit den islamistischen Anschlägen von Paris am 13. November mit 130 Toten, die wesentlich in Brüssel geplant worden waren, ist Belgien in erhöhter Alarmbereitschaft. Gemessen an der Bevölkerung ist Belgien das Land in der Europäischen Union, aus dem die meisten Rekruten nach Syrien gehen, um dort für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Nach Angaben des belgischen Innenministeriums sind bislang 457 Frauen und Männer in den Nahen Osten gereist oder haben es versucht, um sich den Dschihadisten anzuschließen. Davon werden 90 vermisst oder wurden getötet. 266 sind demnach immer noch in Syrien oder im Irak.

Derweil wurden die Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen Amsterdam-Schiphol verschärft. Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem die Behörden eine entsprechende „Information“ erhalten hätten, erklärten die Stadtverwaltung von Haarlemmemeer und die Militärpolizei am Samstag. Der niederländische Flughafen sei aber nach wie vor zugänglich und der Flugbetrieb laufe weiter. „Schiphol ist sicher genug, damit die Flüge weiter bedient werden können“, sagte eine Sprecherin der Militärpolizei. Wegen Fahrzeugkontrollen rund um den Flughafen gab es jedoch Staus, der Flughafenbetreiber empfahl Reisenden, mehr Zeit für die Anreise einzuplanen. Schiphol ist mit rund 50 Millionen Passagieren pro Jahr und seinen zahlreichen internationalen Verbindungen eines der wichtigsten Drehkreuze in Europa.