Wird Schengen ausgesetzt?

Wird Schengen ausgesetzt?
(Ifinzi)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Schengen-Raum könnten für bis zu zwei Jahre wieder Grenzkontrollen eingeführt werden. Luxemburg will den EU-Innenministern einen entsprechenden Plan am Freitag unterbreiten.

Die luxemburgische EU-Ratspräsidentschaft hat dieses Thema laut einem Reuters vorliegenden Papier auf die Agenda des Treffens gesetzt. Die EU-Kommission solle entsprechende Vorschläge unterbreiten, wie Mitgliedsländer Kontrollen an ihren gesamten Schengen-Grenzen oder nur in bestimmten Abschnitten einführen könnten, heißt es in dem Dokument.

Luxemburg spricht sich darin aber zugleich dafür aus, dass alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen werden, um ein normales Funktionieren des Schengen-Raums wiederherzustellen. Dies sollte vor allem durch stärkere Kontrollen der Außengrenzen geschehen.

Kontrollen

Seit 2013 ist die Wiedereinführung von Grenzkontrollen im Schengen-Raum von bis zu zwei Jahren möglich, sofern das eigentlich pass- und kontrollfreie Gebiet einer Krisensituation ausgesetzt ist. Voraussetzung ist ein Beschluss der EU-Staaten nach einem Vorschlag der EU-Kommission.

Auch Frankreich, das von der Flüchtlingskrise bisher weniger betroffen ist, hat im Zuge der Terror-Anschläge von Paris und der UN-Klimakonferenz in der Hauptstadt Kontrollen an seinen Grenzen eingeführt. Wegen des Flüchtlingszustroms hatten Deutschland und Österreich diese Maßnahmen bereits im September ergriffen.

Kritik

Viele EU-Staaten sehen vor allem das zum ebenfalls zum Schengen-Raum gehörende Griechenland in der Pflicht, seine Außengrenzen zu stärken. EU-Diplomaten zufolge soll am Freitag deshalb auch auf die Regierung in Athen eingewirkt werden, mehr zu unternehmen.

In einigen osteuropäischen Staaten wird Diplomaten zufolge auch darüber diskutiert, Griechenland aus dem Schengen-Raum auszuschließen. Sprecherinnen der EU-Kommission und der luxemburgischen EU-Ratspräsidentschaft sagten indes, es gehe nicht um den Ausschluss bestimmter Länder.

Lesen Sie auch:

Juncker wirbt eindringlich für Reisefreiheit