Von Russland aus beschossen

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Die US-Regierung verfügt nach eigenen Angaben über Beweise dafür, dass Russlands Truppen von russischem Territorium aus ukrainische Armeestellungen mit Artillerie beschießen. Die EU weitete ihre Sanktionen aus.

Die USA erheben schwere Vorwürfe gegen Russland. Die russische Armee beschie?5e die ukrainischen Truppen von Russland aus. Moskau plane zudem, weitere Raketenwerfer an die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine zu liefern, sagte die stellvertretende Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, am Donnerstag in Washington. Sie berief sich auf „Geheimdienstinformationen“. Nähere Details nannte sie nicht.

Aus dem US-Verteidigungsministerium verlautete, dass Russland seine Truppen an der Grenze zur Ukraine zuletzt verstärkt habe. In den vergangenen Wochen habe die russische Armee jede Woche ein neues Bataillon ins Grenzgebiet verlegt und die Truppenstärke so auf 15.000 Soldaten erhöht. „Es sieht wie ein stetiger Aufbau aus“, sagte ein Vertreter des Pentagon der Nachrichtenagentur AFP.

Nach US-Angaben bringt Russland zudem militärische Ausrüstung auf einen nahe Rostow eingerichteten Stützpunkt. Anschließend werde das Material dann zu den Separatisten in der Ukraine transportiert. Die ukrainische Regierung hat Moskau wiederholt unterstellt, die Rebellen im Osten militärisch zu unterstützen und deren Vorgehen zu koordinieren. Am Mittwoch warf Kiew dem Kreml vor, dass zwei ukrainische Kampfflugzeuge von russischem Territorium aus abgefeuert worden seien. Besondere Brisanz erhalten die Vorwürfe wegen der noch andauernden Untersuchung des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine vor einer Woche. Moskau bestreitet bislang Waffenlieferungen an die Rebellen ebenso wie eine Verantwortung der Aufständischen für den mutmaßlichen Abschuss der Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord.

Weitere Sanktionen

Inzwischen hat die EU im Konflikt mit Russland um die Ukraine eine Ausweitung ihrer Sanktionen beschlossen. Weitere 15 Russen und Ukrainer sowie neun Unternehmen und neun Institutionen sollen auf die Sanktionsliste gesetzt werden, wie ein EU-Diplomat am Donnerstag in Brüssel sagte. Die Diskussion über Strafmaßnahmen gegen die russische Wirtschaft und da vor allem gegen den Finanzsektor soll am Freitag fortgesetzt werden.

Bisher hatte die EU 72 Ukrainer und Russen mit Einreiseverboten und Kontosperren belegt, die sie für die Destabilisierung der Ukraine verantwortlich macht. Hinzu kamen zwei Unternehmen auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim.