Von Florida nach Kuba

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Erstmals seit 55 Jahren ist ein regulärer Linienflug von den USA nach Kuba abgehoben.

Historischer Moment in Fort Lauderdale: Zum ersten Mal seit 55 Jahren ist in den USA ein regulärer Linienflug mit dem Ziel Kuba gestartet. Die Maschine der US-Gesellschaft JetBlue hob kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) vom Flughafen Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida zum rund einstündigen Flug ins zentralkubanische Santa Clara ab.

Zur Premiere herrschte am Flughafen Feststimmung. Die Passagiere gingen unter Applaus an Bord, eine Salsagruppe unterhielt die Menge mit Klassikern wie „Guantanamera“, wie ein AFP-Journalist berichtete. Flughafenchef Mark Wales sprach von „einem der großen Momente der Geschichte“, vergleichbar mit dem Mauerfall oder den ersten Schritten eines Menschen auf dem Mond.

Havanna und Washington

Havanna und Washington hatten im Februar ein Luftverkehrsabkommen unterzeichnet, das 110 Flugverbindungen täglich vorsieht. 90 wurden bereits von beiden Regierungen genehmigt. Sechs US-Airlines erhielten die Lizenz, Kuba anzufliegen. Ihre Maschinen dürfen auf neun kubanischen Flughäfen landen. Bislang durften nur Charterflugzeuge unter bestimmten Bedingungen auf Strecken zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba verkehren.

Es gab rund 20 Charterverbindungen am Tag. US-Präsident Barack Obama und sein kubanischer Kollege Raúl Castro hatten Ende 2014 eine historische Annäherung der einstigen Erzfeinde eingeleitet. Seitdem traten Reise- und Handelserleichterungen für Kuba in Kraft, zudem strichen die USA den Karibikstaat von ihrer Liste der Terrorstaaten. Im Sommer 2015 nahmen beide Länder ihre diplomatischen Beziehungen wieder auf.