Versehentlicher Luftangriff

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Im Jemen hat ein Kampfjet eine militärische Stellung angegriffen. Dabei sind mindestens 30 Soldaten getötet worden. Die Armee spricht von einem Versehen. Doch nun gibt es Zweifel an dieser These.

Bei einem offenbar versehentlichen Angriff eines jemenitischen Kampfjets auf eine militärische Stellung im Süden des Landes sind mindestens 30 Soldaten getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Wie Sanitäter und Vertreter der Streitkräfte am Sonntag mitteilten, hatten sich die Soldaten in der Provinz Abjan inmitten heftiger Gefechte mit Aufständischen in ein verlassenes Schulgebäude zurückgezogen. Dort seien sie am Samstagabend von den eigenen Kameraden aus der Luft angegriffen worden.

Es gab allerdings Spekulationen, ob es sich bei dem Angriff tatsächlich um ein Versehen gehandelt habe. Die angegriffene 119. Brigade hatte sich nämlich der Protestbewegung gegen den jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh angeschlossen. Die USA unterstützen die Brigade aber offenbar weiterhin bei deren Kampf gegen Aufständische im Süden des Landes.

Aufständische nutzen Machtvakuum

Nach unbestätigten Berichten drangen die Extremisten kurz nach dem Angriff in die Schule ein und töteten mehrere der verwundeten Soldaten. In der von Extremisten kontrollierten Provinzhauptstadt Sindschibar toben seit Tagen heftige Gefechte. Am Samstag wurden dort 28 weitere Soldaten und Extremisten getötet.

Die Aufständischen im Süden des Jemens haben das Machtvakuum nach Ausbruch der Proteste und Kämpfe gegen Saleh im Februar genutzt und in Teilen der Region die Macht übernommen. Die Gegend gilt als Rückzugsgebiet für den jemenitischen Arm der Al-Kaida und andere Extremisten. Am Freitag hatten die USA im Jemen den hochrangigen Al-Kaida-Prediger Anwar al Awlaki, den Herausgeber eines Al-Kaida-Magazins, Samir Khan, und den Bombenbauer Ibrahim al Asiri mit einer Drohne getötet.