/ Vernetzte Autos ab 2015 auf den Straßen
Eine Reihe wichtiger technischer Normen, die für die Vernetzung nötig seien, seien verabredet worden, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. „Vernetzte Autos, die miteinander und mit der Straßeninfrastruktur kommunizieren können, werden voraussichtlich schon ab 2015 auf Europas Straßen zu sehen sein“, stellte sie in Aussicht.
Es geht um Fälle wie diesen: Ein Wagen hat einen Unfall. Er warnt daraufhin die Autos, die auf derselben Straße unterwegs sind und auffahren könnten, zum Beispiel durch eine Meldung auf der Windschutzscheibe dieser Autos.
Oder: Eine Reihe von Autos schaltet ihre Scheibenwischer ein. Diese Informationen werden an einen zentralen Computer weitergeleitet und daraufhin alle Autos in der Region auf Regen und nasse Straßen hingewiesen. Wenn viele Autos häufig bremsen, könnten die anderen vor einem Stau gewarnt werden.
Für den reibungslosen Verkehr
Damit sollen nicht nur Unfälle verhindert werden. Die Vernetzung soll auch allgemein einem reibungsloseren Verkehr dienen. Auch wenn heutige Navigationssysteme zum Teil schon Staus melden und in ihre Berechnungen einbauen: Die Genauigkeit der Angaben aus vernetzten Systemen sei viel höher, erklärte die EU-Kommission.
Die jetzt vereinbarten Normen wurden unter dem Dach der Normenorganisationen ETSI und CEN/ISO entwickelt, wie die Behörde weiter erklärte. Dabei kam auch Steuergeld zum Einsatz: Seit 2002 seien über 180 Millionen Euro aus EU-Töpfen in etwa 40 Projekte investiert worden, deren Resultate nun in die Normen einflossen.
Ähnliche Systeme in den USA
In den USA sind ähnliche Systeme auf dem Weg. Die zuständigen Behörden gaben Anfang letzter Woche grundsätzlich grünes Licht für die Technik. US-Verkehrsminister Anthony Foxx verglich den erwarteten Fortschritt in der Sicherheit mit der Einführung von Anschnallgurten und Airbags.
Unterdessen wies der Automobilclub von Deutschland (AvD) auf neue Risiken hin. „Der AvD befürchtet, dass Autofahrer sich in der Sicherheit wiegen, vom System gewarnt zu werden, und bei Systemausfällen ungewarnt verunglücken könnten“, sagte AvD-Sprecher Johannes Hübner zu AFP. Auch das Problem des Datenschutzes sei ungeklärt. „Das Risiko ist ganz klar, dass jemand, der in den Besitz der Daten kommt, die von den Autos an die Zentrale gesendet werden, tiefgreifende Nutzerprofile erstellen kann.“
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