Verlierer Prabowo will klagen

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Der Präsidentenwahl in Indonesien ging ein hitziger Wahlkampf voraus. Nun akzeptiert der unterlegene Kandidat das Ergebnis nicht.

Nach der Präsidentenwahl im bevölkerungsreichen Indonesien will der unterlegene Kandidat juristisch gegen das Ergebnis vorgehen. Der Ex-General Prabowo Subianto zieht vor das Verfassungsgericht, wie der Sprecher seines Wahlkampfteams am Mittwoch in Jakarta ankündigte.

Der südostasiatische Inselstaat hat die weltweit größte muslimische Bevölkerung. 88 Prozent der 250 Millionen Einwohner sind Muslime, die große Mehrheit praktiziert einen moderaten Islam.

Betrugsvorwürfe

Am Dienstag hatte die Wahlkommission den als Reformer geltenden Bürgermeister von Jakarta, Joko Widodo, zum Sieger erklärt. Der 53-Jährige kam demnach bei der Wahl am 9. Juli auf gut 53 Prozent der Stimmen. Sein Konkurrent Prabowo hatte kurz vor der Verkündung des Ergebnisses von Betrug gesprochen und einen Rückzug angekündigt. Zunächst war unklar gewesen, ob er damit die Aufgabe seiner Ambitionen auf die Präsidentschaft meinte.

„Um es klarzustellen: Prabowo hat sich nie als Kandidat zurückgezogen, sondern nur aus dem Prozess der Stimmenauszählung“, sagte sein Sprecher Tantowi Yahya am Mittwoch. „Wir bereiten gerade eine Klage vor dem Verfassungsgericht vor.“

Untersuchung gefordert

Der Bruder Prabowos, Hashim Djojohadikusumo, forderte eine Untersuchung angeblicher Unregelmäßigkeiten in Tausenden Wahllokalen im ganzen Land, die seiner Ansicht nach Millionen Stimmen betreffen könnten. „Vielleicht verlieren wir trotzdem, aber das ist der einzige Weg, wie wir das Ergebnis akzeptieren können“, sagte er.

Prabowo hat zwei Tage Zeit, um die Klage formal einzureichen. Das Gericht müsste innerhalb eines Monats entscheiden.

Der als Reformer geltende Jokowi löst den seit 2004 amtierenden Susilo Bambang Yudhoyono im Amt ab. Den 62-jährigen Prabowo verfolgen Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen aus seiner Militär-Zeit.