USA und China: Fortschritte im Klima-Streit

USA und China: Fortschritte im Klima-Streit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Streit über ein neues Klima-Abkommen haben die USA und China offenbar Fortschritte erzielt. "Wir haben im vergangenen Monat mit viel Energie die Themen bearbeitet, bei denen wir unterschiedlicher Meinung sind", sagte der Leiter der US-Delegation auf dem UN-Klimagipfel in Cancun, Jonathan Pershing.

„Ich habe den Eindruck, dass wir Fortschritte erzielt haben.“ Einzelheiten nannte er nicht. Die chinesische Seite äußerte sich zurückhaltender und sprach von einem offenen Meinungsaustausch. „Ich denke, sowohl die USA als auch China würden gerne ein gutes Ergebnis in Cancun sehen“, sagte Su Wei, Leiter der chinesischen Klima-Delegation.

Die USA und China sind die weltweit größten Klimaverschmutzer. Beide Staaten werfen sich gegenseitig vor, den Kampf gegen die Erderwärmung zu vernachlässigen und zu wenig gegen den Ausstoß von klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) zu unternehmen.

Durchbruch unwahrscheinlich

Im mexikanischen Cancun verhandeln seit Montag Vertreter von knapp 200 Staaten über ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll von 1997. Beobachter sehen jedoch kaum Chancen für einen Durchbruch. Im vergangenen Jahr waren bereits die UN-Verhandlungen in Kopenhagen gescheitert. Nicht zuletzt der Streit zwischen den beiden größten Treibhausgasemittenten USA und China über Konsequenzen etwa für die Industrie hat die Verhandlungen schon im Vorfeld belastet.

Zudem hat der Ausgang der US-Kongresswahlen Anfang November die Wahrscheinlichkeit auf einen Durchbruch zusätzlich verringert. US-Präsident Barack Obama wird nun den Plan, den US-Ausstoß um 17 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken, vermutlich kaum noch umsetzen können. Bei der Wahl hatten die Republikaner deutliche Gewinne verbucht. Viele Parteimitglieder misstrauen der wissenschaftlichen Begründung für die Erderwärmung und lehnen Konsequenzen für die amerikanische Industrie ab.

Extremes 2011

Wegen der steigenden Temperaturen warnen Wissenschaftler vor Überschwemmungen, Dürren, Sandstürmen und höheren Meeresspiegeln. Das laufende Jahr könnte eines der zwei wärmsten seit dem Beginn der Wetterdatenaufzeichnung im 19. Jahrhundert werden.

„Unsere Beziehung zur Natur erreicht einen kritischen Punkt“, sagte der mexikanische Präsident Felipe Calderon zum Auftakt des Gipfeltreffens. Der Leiter des Weltklimarats, Rajendra Pachauri, warnte vor den Folgen eines erneuten Scheiterns der Verhandlungen: „Ein Zögern würde nur dazu führen, dass die Folgen des Klimawandels nur noch größer und aller Wahrscheinlichkeit noch schwerer sein werden.“

Reuters