UN räumen Mitschuld an Massenvergewaltigungen im Kongo ein

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Die Vereinten Nationen haben eine Mitverantwortung ihrer Blauhelme an den Massenvergewaltigungen im Osten des Kongos eingeräumt. Seit Ende Juli habe es dort mehr als 500 systematische Übergriffe gegeben, mehr als doppelt so viele wie bislang bekannt, erklärte der Beigeordnete Generalsekretär für Friedenseinsätze, Atul Khare, vor dem Weltsicherheitsrat.

Für den Schutz der Einwohner seien zwar in erster Linie der Staat und die einheimischen Sicherheitskräfte verantwortlich, sagte Khare in New York.
Die Vereinten Nationen hätten aber nicht angemessen gehandelt und „ebenso versagt“.

Geplant seien nun mehr nächtliche Patrouillen und Kontrollen, außerdem sollten die Soldaten mit Mobiltelefonen ausgestattet werden. „Wir müssen mehr tun“, sagte Khare.

Rebellen hatten bei einem viertägigen Überfall Anfang August 242 Dorfbewohner in der Gegend von Luvungi vergewaltigt, einer Ortschaft etwa eine halbe Stunde von einem Lager der UN-Friedenstruppen entfernt.

In einem weiteren Gebiet seien zudem mehr als 260 Personen sexuell missbraucht worden, sagte Khare. 750 Soldaten der Friedenstruppe MONUSCO seien seit 1. September mit kongolesischen Soldaten im Einsatz, um die Täter zu finden und festzunehmen.

Mindestens 27 bewaffnete Rebellen hätten sich bereits gestellt und vier weitere seien festgenommen worden.