/ Trauer wird zum Protest: Tausende bei Begräbnis von Großayatollah
Laut telefonischen Augenzeugenberichten nutzten sie die Gelegenheit zu Protesten gegen die Regierung und riefen Slogans wie „Tod dem Diktator“. Über ein Eingreifen der Staatsmacht wurde zunächst nichts bekannt. Ausländischen Journalisten haben die Behörden die Reise nach Ghom verboten.
Auf einer oppositionellen Website hieß es, wegen der Trauer um Montaseri und der zu erwartenden großen Beteiligung sei die Polizei in Ghom, rund 130 Kilometer südlich von Teheran, verstärkt worden. Ein Dissident und ehemaliger Schüler Montaseris sei auf dem Weg nach Ghom verhaftet worden, berichtete eine Menschenrechtsgruppe. Montaseri galt als der geistliche Vater der Reformbewegung und Inspiration der Opposition – insbesondere nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Juni.
Damals warnte Montaseri die Behörden vor einer gewaltsamem Unterdrückung der Proteste. Er selbst hat den iranischen Staat immer wieder öffentlich kritisiert. Den regierenden Mullahs warf er vor, im Namen des Islams eine Diktatur errichtet zu haben, und forderte tiefgreifende demokratische Reformen. Der Geistliche sollte eigentlich dem Gründer der islamischen Republik, Ayatollah Ruhollah Chomeini, nachfolgen.
Beide zerstritten sich jedoch wenige Monate vor Chomeinis Tod im Juni 1989. Daraufhin folgte der theologisch rangniedere Ayatollah Ali Chamenei ins Amt des geistlichen Staatsoberhaupts.
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