Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt

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Weil im US-Bundesstaat Connecticut die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt wurde, bleibt elf Todeskandidaten die Hinrichtung erspart.

Das höchste Gericht im US-Bundesstaat Connecticut hat die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt. Mit der Entscheidung vom Donnerstag bleibt elf Todeskandidaten in Connecticut die Hinrichtung erspart. Der Bundesstaat im Nordosten der USA hatte 2012 die Todesstrafe für künftige Verbrechen abgeschafft, in der Vergangenheit gefällte Todesurteile sollten aber weiter Bestand haben.

Ein 2005 zum Tode verurteilter Mörder hatte Klage gegen seine drohende Hinrichtung eingereicht. Der Supreme Court von Connecticut gab ihm Recht. Die Todesstrafe stehe nicht im Einklang mit „heutigen Standards von Anstand“ und verstoße gegen das in der Verfassung verankerte Verbot von grausamer Bestrafung. Außerdem sei das Verfahren von der Verhängung bis zur Vollstreckung der Todesstrafe viel zu teuer. Schließlich monierte das Gericht die Benachteiligung von ethnischen Minderheiten und Armen bei Todesurteilen.

Das einzige westliche Land, das noch tötet

Die Vereinigten Staaten sind das einzige westliche Land, in dem die Todesstrafe noch vollstreckt wird. Sie ist in 31 der 50 Bundesstaaten sowie auf Bundesebene erlaubt, die Zahl der Hinrichtungen geht seit Jahren aber beständig zurück.

Bundesstaaten mit Todesstrafe hatten zuletzt immer wieder auf kaum erprobte Giftmischungen zurückgegriffen, weil sich europäische Pharmafirmen weigern, das zuvor eingesetzte Betäubungsmittel Pentobarbital zu liefern. Trotz mehrerer qualvoller Hinrichtungen billigte der Oberster Gerichtshof in Washington die umstrittenen Giftmischungen Ende Juni.

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