/ Terrorverdächtiger im Saarland festgenommen
Auf die Spur des Mannes sei man durch drei im Internet veröffentlichte Videos gekommen, in denen mit Anschlägen in Deutschland gedroht wurde, sagte ein Sprecher des Saarländischen Landeskriminalamtes.
Die Videos seien Mitte Oktober auf der Internetplattform youtube eingestellt worden. Die saarländischen Behörden hätten die Ernsthaftigkeit der Drohungen überprüft. Der Mann sei in Neunkirchen festgenommen worden. Der festgenommene Terrorverdächtige soll nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegels“ (Samstagausgabe) ein 18-jähriger Konvertit sein.
Gefährlicher Einzelgänger
Die Sicherheitsbehörden stuften den aus Kamerun stammenden Kevin S. als „hoch emotionalen, sehr gefährlichen Einzelgänger“ ein, der keine Anbindung an eine Gruppe habe, schreibt das Blatt unter Berufung auf Sicherheitskreise. Nachdem der junge Mann vom protestantischen Glauben zum Islam konvertiert sei, habe er sich seit dem Frühjahr schnell radikalisiert, hieß es.
Aus dem Internet habe Kevin S. Anleitungen zum Bau von Bomben heruntergeladen, „die im Ernstfall funktioniert hätten“, zitiert die Zeitung die Sicherheitsbehörden. Die von ihm im Internet verbreiteten Videoclips seien zunehmend radikaler geworden. Außerdem habe er geplant, ins pakistanisch-afghanische Grenzgebiet oder in den Jemen zu reisen, um sich dort dem bewaffnete Dschihad („Heiliger Krieg“) anzuschließen. Mangels Geld habe er die Reise jedoch noch nicht angetreten.
Bombenanschläge vereitelt
Wie das ZDF berichtete, sei möglicherweise ein Bombenanschlag vereitelt worden. Der Verdächtige sei wochenlang rund um die Uhr observiert worden. Offenbar habe der Mann ein Mitglied der sogenannten Sauerlandgruppe freipressen wollen. Dabei soll es sich um den verurteilten Terroristen Daniel Schneider handeln, der ebenfalls aus Neunkirchen stammt. Der Anwalt Schneiders hat am Freitag im Namen seines Mandanten jedoch jede Verbindung zu den Drohvideos bestritten.
Die Sauerland-Gruppe hatte im Herbst 2007 schwere Anschläge in Deutschland geplant. Sie wollte damit die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr verhindern. Nach einem Tipp des US-Geheimdienstes flogen die Pläne auf. Die vier Mitglieder der Sauerland-Gruppe waren im März zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Reuters/dapd
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