Südkoreanisches Kriegsschiff vor Nordkorea gesunken

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Nach dem Untergang eines Schiffs der südkoreanischen Marine im Gelben Meer werden noch etwa 46 Seeleute vermisst. 58 der 104 Seeleute an Bord seien bei dem Vorfall an der umstrittenen Seegrenze zu Nordkorea gerettet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit.

Die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete zudem unter Berufung auf Marine-Vertreter von mehreren Todesopfern. Nach Spekulationen über einen Angriff eines Kriegsschiffes aus dem Norden bemühte sich die südkoreanische Regierung um eine Beruhigung der Situation.

Es sei nicht klar, ob Nordkorea mit dem Vorfall zu tun habe, sagte eine Sprecherin am Samstag. Einem Fernsehbericht zufolge gilt in Regierungskreisen eine Verwicklung Nordkoreas als eher unwahrscheinlich.

Es werde auch untersucht, ob eine Explosion im Innern des Schiffes zu dem Untergang geführt haben könnte. Dem Verteidigungsministerium zufolge war am Freitag aus noch ungeklärter Ursache ein Loch im Rumpf entstanden, nachdem das Schiff einen Warnschuss auf ein unbekanntes Objekt abgefeuert habe.

Keine Hinweise auf nordkoreanischen Angriff

Nach jüngsten Vermutungen könne es sich dabei aber nicht um ein anderes Schiff sondern um einen Vogelschwarm gehandelt haben. In südkoreanischen Medien hieß es unter Berufung auf Regierungsvertreter, dass es nach Auswertung von Satellitenbildern und anderen Informationen keine Hinweise für Aktivitäten des nordkoreanischen Militärs in dem Seegebiet gebe.

Präsident Lee Myung Bak forderte in einer Dringlichkeitssitzung des Kabinetts, in alle Richtungen zu ermitteln. Die Spekulationen über einen Angriff Nordkoreas hatten zuvor die südkoreanischen Währung Won belastet und für Unruhe an der Wall Street gesorgt.

Die rivalisierenden Staaten hatten sich im November erstmals seit sieben Jahren ein Feuergefecht im Gelben Meer geliefert. Damals wurden die beteiligten Schiffe beschädigt.

Zwischen den beiden Nachbarn hatten in jüngster Zeit die Spannungen nach Manövern der südkoreanischen Streitkräfte mit der US-Marine zugenommen.
(Reuters)