Streiks in Frankreich sorgen für Spritmangel

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In Frankreich drohen im Zuge der Proteste gegen die Rentenreformpläne der Regierung Engpässe an den Zapfsäulen. Streikende Arbeiter legten am Mittwoch wie schon am Vortag einen Großteil der Erdölraffinerien des Landes lahm. Sie blockierten zudem einige lokale Benzindepots.

Sollte dies Schule machen und landesweit um sich greifen, könnten das unter anderem Autofahrer bald direkt zu spüren bekommen. „Einige Schätzungen gehen davon aus, dass der Streik die nächsten zwei Wochen weitergehen und zu Produkt-Engpässen führen könnte“, erklärte die Internationale Energieagentur (IEA).

An acht der zwölf Raffinerien fiel der Betrieb nach Gewerkschaftsangaben aus, darunter sämtliche Anlagen des Ölkonzerns Total in Frankreich. Am Vortag waren als Teil eines landesweiten Protests gegen die Rentenreform bereits neun Betriebe bestreikt worden. Angespannt ist die Lage ohnehin wegen eines Dauerstreiks der Arbeiter am Mittelmeerhafen Fos-Lavera, der am Mittwoch in den 17. Tag ging. Siehe auch:
Streiks in Frankreich bereiten Reisenden weiterhin Probleme

Notfall-Öllager

Im dem Monatsbericht der IEA hieß es, das Land scheine seine Notfall-Öllager in den von Ausfällen am schlimmsten betroffenen Regionen anzuzapfen und sie mit kommerziellen Reserven aus anderen Landesteilen wieder aufzufüllen. Es sei außerdem damit zu rechnen, dass Frankreich demnächst mehr aus Erdöl gewonnene Produkte aus dem Ausland beziehen werde. Zugleich verwies die IEA auf mögliche Transportprobleme innerhalb Frankreichs.

In Frankreich kommt es seit Wochen immer wieder zu Massenprotesten gegen den von Präsident Nicolas Sarkozy geplanten Umbau des Rentenwesens. Vorgesehen ist unter anderem eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters. An dem Ausstand am Dienstag hatten sich nach Gewerkschaftsangaben 3,5 Millionen Menschen beteiligt, die Regierung sprach von etwas mehr als 1,2 Millionen Demonstranten. Zu erneuten Demonstrationen haben die Gewerkschaften für Samstag aufgerufen.

Reuters