Spieleentwickler wegen Spionage angeklagt

Spieleentwickler wegen Spionage angeklagt

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zwei tschechische Kampfspiel-Entwickler werden in Griechenland wegen Spionage vor Gericht gestellt.

Sie sollen auf der Insel Lemnos militärische Anlagen fotografiert haben. Das berichtete der tschechische Rundfunk am Freitag unter Berufung auf die Eltern der Angeklagten. Den Mitarbeitern des Computerspiele-Herstellers Bohemia Interactive drohten mehrjährige Haftstrafen. Die Firma arbeitet an dem Kampfspiel „ArmA III“, das einen imaginären Krieg zwischen der Nato und Iran darstellen soll. Kampfschauplatz sind die griechischen Inseln. Die Entwickler versprechen in ihrer Werbung eine „authentische Darstellung“.

Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Athen verlautete, die militärischen Anlagen auf dieser strategisch wichtigen Insel seien für die Allianz von höchster Bedeutung. Das Fotografieren ist vor allem rund um den Flughafen verboten. Griechische Bürger, die dort während ihres Militärdienstes waren, sagten der Nachrichtenagentur dpa, das Gebiet, in dem Video- und Fotoaufnahmen verboten seien, sei gut ausgeschildert und werde ständig überwacht. Die Tschechen waren im September festgenommen worden.

Juristen waren der Ansicht, eine mehrjährige Haftstrafe sei praktisch ausgeschlossen. Im schlimmsten Fall werde es eine kleine Geldstrafe geben, sagte Ioannis Kontos, Rechtsanwalt in Athen.