Soldaten entdecken Massengrab

Soldaten entdecken Massengrab
(Khalid Mohammed)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die irakische Armee hat in der zurückeroberten Stadt Tikrit ein Massengrab entdeckt. Die Türkei hat indes neun Briten festgenommen, die sich dem IS anschließen wollten.

In dem kürzlich von der Armee eingenommenen Palastkomplex in Tikrit seien offenbar die Leichen zahlreicher Soldaten verscharrt worden, sagte Innenminister Mohammed al-Ghaban am Mittwoch in Tikrit. „Dieser Ort erinnert uns an diejenigen, die ungerechterweise getötet wurden, er erinnert uns an das Massaker.“

Die radikalsunnitischen Extremisten des IS hatten im Juni den nahegelegenen Militärstützpunkt Speicher gestürmt und anschließend hunderte Rekruten hingerichtet. Die meisten Opfer waren Schiiten. In dem Palastkomplex am Ufer des Tigris seien dutzende Pässe gefunden worden, sagte ein Polizist. Die Dokumente gehörten demnach Opfern des Speicher-Massakers sowie anderen Soldaten, die seit dem Vormarsch der Dschihadisten als vermisst galten.

Die IS-Miliz hatte im vergangenem Sommer weite Gebiete im Irak und im benachbarten Syrien unter ihre Kontrolle gebracht und auch die strategisch wichtige Stadt Tikrit erobert. Nach einer groß angelegten Offensive verkündete die iraksiche Armee am Dienstag die Rückeroberung Tikrits. Die Armee habe die „Feiglinge“ besiegt und werde die Dschihadisten weiter bekämpfen, bekräftigte Innenminister Al-Ghaban am Mittwoch. Die Tikrit-Offensive gegen den IS gilt als wichtige Etappe auf dem Weg zur Rückeroberung der weiter nördlich gelegenen Metropole Mossul.

Britten wollten zum IS

Die Türkische Armee hat am Mittwoch neun Briten an der Grenze zu Syrien festgenommen. Die Gruppe wollte sich womöglich der IS-Miliz anschließen. Die Verdächtigen seien in der Grenzprovinz Hatay im Süden des Landes festgenommen worden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Weitere Einzelheiten zur Identität und den Absichten der Gruppe nannte das Militär nicht.

Seit Mitte März waren die türkischen Behörden allerdings auf der Suche nach neun britischen Studenten sudanesischer Herkunft, die sich offenbar in Syrien der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anschließen wollten. Viele ausländische IS-Kämpfer reisen über die 900 Kilometer lange Grenze zwischen der Türkei und Syrien zu den Dschihadisten. Unter anderem sorgte kürzlich die Reise von drei britischen Mädchen für Aufsehen, die über die Türkei zum IS nach Syrien gelangten.

Nach Kritik westlicher Regierungen verschärfte Ankara inzwischen die Grenzkontrollen. In den vergangenen Monaten meldeten die Sicherheitsbehörden zahlreiche Festnahmen. Mitte März wurden in der Türkei eine junge Britin und drei britische Jugendliche gefasst, die offenbar den Kampf des IS in Syrien unterstützen wollten. Die vier Verdächtigen wurde zurück in ihr Heimatland geschickt.